Archiv der Kategorie: Miniprojekt

Fusshocker bauen in 30 Minuten?

Ich erhielt eine “Bestellung” über einen kleinen Fusshocker. Ich habe schon einige Videos über die “step stooles” gesehen und fand jetzt den Bau nicht wirklich aufregend.

Da ich mich vor einigen Tagen über das Zeitgefühl beim Heimwerken ausgelassen habe, wollte ich wissen, ob ich das auch schneller kann – natürlich ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Ich gab sicherheitshalber auch keine Einschätzungen bei meiner Frau ab…

Der Hocker sollte etwa 40 cm breit, 20 cm hoch und 20 cm tief sein. Die Beine sollten aus einem Brett bestehen und etwas schräg nach außen stehen. Außerdem wollte ich mein neu entdecktes Undercover-jig weiter austesten – also Verbindungen mit Pocket holes.

Der ganze Hocker wurde übrigens aus einem Leimholzbrett (20 x 120 cm) aus dem Baumarkt meines Vertrauens für 2,25€ pro Stück und zwei Reststücken aus der Restekiste, 12 Schrauben und etwas PU-Keber hergestellt.

Weiterlesen

Das Nudelholz und der Dübelschneider

Hier zwei Miniprojekte, die sich so zwischendurch ergaben.

Meine Nachbarin kam zu mir und schwang das Nudelholz… weniger aus Angriffslust, als aus Hilfeersuchen.

Ich lernte also bei diesem kurzen Treffen, dass ein Nudelholz durchaus eine Funktion in der Küche erfüllt und nicht nur als schlagkräftige Unterstützung vergrämter Hausfrauen, die ihren Mann nachts nach einer Zechtour auf der Türschwelle empfangen. (So hätte ich jetzt meine Nachbarin auch nicht eingeschätzt…)

IMG_2832

In diesem konkreten Fall rollte das Nudelholz einfach nicht und erfüllte somit die eigentlich zugedachte Grundfunktion nicht.

Schnell erkannte mein messerscharfer Heimwerkerverstand, dass ein nicht-Heimwerker die beiden Griffe verklebte und keinen Abstand zur Rolle ließ. Die Auftraggeberin wollte sich dazu nicht äußern…

Weiterlesen

Koffer reparieren

059Für unseren letzten Urlaub in Portugal haben wir uns von unseren Nachbarn einen ziemlich großen Koffer ausgeliehen. Wir mussten somit nur zwei Koffer mitnehmen.

Leider ist dieser Koffer auf der Rückreise beschädigt worden und meine Frau wollte gleich einen neuen kaufen.

Aber der Kellerwerker im Haus erspart den Kauf eines neuen Koffers… oder so…

Also ab in den Keller…

Weiterlesen

Absaughaube für Tischkreissäge – oder die Entdeckung der Heißklebepistole…

Nachdem meine Familie und ich eine ganz tolle Urlaubswoche in Portugal verbracht haben, hat uns das schlechte Wetter wieder in seine feuchtkalten Arme geschlossen…

Meine Kinder spielen mit ihren Freunden, meine Frau packt die Koffer aus und ich wußte nicht so recht, was ich machen sollte, muss ich doch morgen wieder zur Arbeit…

Meine Frau schickte mich in den Keller (das erste mal seit 16 Jahren!) und dieser Aufforderung kam ich gerne nach…

Weiterlesen

Miniprojekt – Leimhilfen selber bauen

Ein weiteres Miniprojekt für die nun kommenden verregneten Herbsttage, an denen man sich in seiner Werkstatt irgendwie ablenken möchte.

In einigen meiner Projekte tauchen meine Leimhilfen auf, die ich aus dem Fundus meiner Restholzkiste selbst gebaut habe. Mit ihrer Hilfe kann ich zwei Werkstücke, die verleimt und/oder verschraubt werden sollen, rechtwinklig zusammenfügen und mit Schraubzwingen fixieren. Hier eine kurze Beschreibung, wie man diese sehr nützlichen Leimhilfen selber bauen kann:

056

Die Leimhilfen habe ich in zwei unterschiedlichen Größen hergestellt, um sie auch an engen Stellen einsetzen zu können.

Die XL-Version hat Schenkelmaße von ca. 22 cm. Die Ausschnitte für die Schraubzwingen sind jeweils 5 cm lang und 3 cm breit und sitzen etwa 3 cm von der Kante entfernt.

Die Mini Version hat Schenkelmaße von ca. 11 cm und die Ausschnitte etwa 3 cm lang und 15 mm von der Kante weg.

Die Maße sind auch eigentlich nicht so wichtig. Ich würde mich nach den Holzresten richten, die ich auftreiben könnte. Sperrholz oder OSB bieten sich hier an, weil diese Werkstoffe kaum arbeiten und davon immer irgendwelche Abschnitte herumliegen, die man für nichts anderes verwenden könnte.

In diesem Fall habe ich zwei OSB-Abschnitte mit jeweils 18 mm Stärke zusammengeleimt und zu Quadraten mit den gewünschten Außenmaßen – also 22 cm x 22 cm – zurechtgesägt. Als Leim habe ich wasserfesten Holzleim verwendet.

Danach habe ich die Quadrate auf dem Schiebeschlitten der Tischkreissäge diagonal halbiert. Entscheidend ist hierbei die absolute Rechtwinkligkeit der beiden Schenkel! Sollte diese durch das Sägen etwas verändert haben, hilft es die Seiten mit dem Schiebeschlitten nachzusägen.

Die Ausschnitte für die Schraubzwingen habe ich angezeichnet, die Ecken mit einem 10 mm Holzbohrer durchbohrt, mit der Stichsäge ausgesägt und mit einer Feile begradigt.

Zum Schluß wurde alles mit Schleifpapier bearbeitet, wobei ich sehr darauf achtete, die Schenkel nicht zu stark zu schleifen, um die Rechtwinkligkeit nicht zu gefährden.

Und fertig…!

Und so werden die Leimhilfen eingesetzt:

038

Querstreben zusammen führen

Belastungstest Werkzeugkiste

Zu dem Projekt  “Werkzeugkiste” gab es einige Anmerkungen seitens der verehrten Leserschaft, die mich nachdenklich stimmten. Es ging um die Belastbarkeit der Kiste, vielmehr um die Belastbarkeit der Stirnseiten, da diese aus (selbst verleimten) Leimholz bestehen und die Maserung quer statt hochkant verläuft.

Das Material besteht aus Fichtenholzbrettern – qualitativ vergleichbar mit Palettenholz und die Verleimung habe ich mit PU-Kleber gemacht.

Es gibt somit zwei Schwachstellen: die Leimverbindungen und das Holz an sich -naja eigentlich drei, zählt man den herstellenden Heimwerker dazu…

Mein Eindruck beim Bauen der Kiste, war eigentlich der, dass alles sehr stabil ist. Meine Erfahrungen mit dem PU-Kleber gingen sogar in die Richtung, dass eher das Holz, als die Leimverbindung nachgibt. Wobei bei den Leimholzplatten aus dem Baumarkt durchaus die Leimverbindungen als die Schwachstelle anzusehen sind.

Auch die Verbindung des Griffes – lediglich auf jeder Seite mit einem 10mm starken und ca. 60 mm langen Holzdübel verbunden und alles mit PU-Kleber verleimt- ließ Spielraum für Diskussionen zu.

Wewrkzeugkiste2 Werkzeugkiste

 

 

 

 

 

Ich fragte mich also, ob es so, wie ich die Kiste baute, Schwachstellen gibt, die ich bei künftigen Projekten berücksichtigen muss. Muss ich auch für solche Miniprojekte Zinkenverbindungen herstellen oder muss ich Schrauben verwenden? Welche Belastungen muss so eine Kiste überhaupt aushalten?

Donnerstag Abend baute ich also eine Versuchsreihe auf, schnappte ich mir meinen Sohn als Prüfungskomission und Fotograf und unterzog der Kiste einen wissenschaftlich fundierten Belastungstest.

Ich war das Eichgewicht – 105 Kg pure Heimwerker-Kompetenz… auch wenn man es nicht sieht…also das Gewicht meine ich jetzt…egal…

047

Die Versuchsanordnung

Die Kiste habe ich also am Griff über zwei Bretter gehängt, die auf zwei Böcken liegen.

Der Proband (also ich) hatte nun die Aufgabe dank überragender Körperbeherrschung mitsamt seinen Hausschuhen in das Testobjekt zu steigen, das Gleichgewicht zu finden und letztendlich freihändig mit seinem gesamten Körpergewicht von 105 Kg (ermittelt durch eine Prüfkommission kurz vor der Durchführung des Tests) in dem Testobjekt zu stehen.

Aber seht selbst…:

062

kolossaler Einstieg…

IMG_1765

Gleichgewicht finden….

IMG_1777

und…tadaaaa… das Testobjekt hält…der Proband hält sich auch…

Ich habe mit diesem Test meinen Frieden gefunden, weil ich die Kiste niemals mit 105 Kg Werkzeug beladen werde.

Fazit:

Wenn das Holz keinerlei erkennbare Schwachstellen aufweist und man mit PU-Kleber arbeitet, dann hälts…;-)

Werkzeugbox selbst gebaut

Hier mal wieder ein Miniprojekt, das ich ohne jegliche Vorplanung und vor allem ohne Kostenaufwand realisiert habe.

Immer wenn ich außerhalb meiner Werkstatt etwas reparieren oder irgendwie herumwerkeln muss, brauche ich natürlich Werkzeug und Material.

Bisher griff ich mir die Dinge, die ich tragen konnte oder schnappte mir einen Eimer, in den ich alles hineinwarf, was ich brauchte. Dabei fiel ständig etwas herunter oder ich musste zwei bis fünfmal gehen. Das ist weder für mein Werkzeug, noch für meine Nerven gut.

Als ich die Klapptische draußen umbauen wollte, erhielt ich die Botschaft: “Los jetzt! Bau Dir endlich eine Werkzeugbox – reicht ja eine ganz einfache… aber mach es… jetzt!”

Ich erstarrte und suchte die Lichtstrahlen, den Engel, den Propheten, die Tinkerbell, Herrn Frodo oder was weiß ich wen. Keiner da, aber es musste ein Auftrag einer höheren Instanz gewesen sein und diesen wollte ich erfüllen. Meine Mission, mein Gral!

Hier also mein Weg, wie ich meine Werkzeugbox selbst gebaut habe…Hallejulia…!!!

Weiterlesen