Klapptische selbst gebaut

Für die Überraschungsparty meiner Schwiegermutter planten wir ein Buffet, das wir in einem großen Zelt aufbauen wollten. Es fehlte uns allerdings das passende Mobiliar.

Meine Frau hatte die Idee, unseren Tapeziertisch zu nehmen. Nachdem sie mir aber eröffnete, was Sie alles kochen und zubereiten wollte, zweifelte ich stark an den statischen Eigenschaften dieses Tisches… Außerdem brauchten wir zwei Tische mit jeweils 2 Meter Länge.

Da wir auch keine Zeit hatten, etwas anderes zu suchen, nahm ich einige Bretter aus meinem Palettenholz-Bestand, ging in den Keller und habe flugs zwei Klapptische selbst gebaut, wobei die “Klapp-Funktion” erst später kam…

Als Erstes dachte ich mir, einfach zwei Platten aus jeweils 5 Brettern zusammenzuschrauben und diese auf Böcken zu legen. Leider habe ich von diesen Arbeitsschritten keine Bilder gemacht, ich nehme dafür jetzt einfach Sketchup zur Hilfe, um den Ablauf besser darstellen zu können.

Ich sägte die Bretter (100 mm breit, 25 mm stark und 4 Meter lang) auf jeweils 2 Meter zurecht und legte sie mit der “guten” Seite nach unten auf meinen Werktisch.

Als Verbindungen sägte ich mir vier Bretter mit 500 mm Länge zurecht. Diese Bretter legte ich quer zu den langen Brettern auf und schraubte alle vier Stück bündig an dem äußeren Brett der Platte fest.

Platte_1

Ich spannte die fünf Bretter mit Schraubzwingen zusammen und schraubte erst dann die anderen Bretter an das Verbindungsbrett.

Passt!

Leider sind meine Böcke 75 cm lang und stehen entsprechend über, wenn ich die Platte drauflege. Das gefiel weder mir noch meiner Frau.

Also Böcke weg und Beine ran.

Ich sägte wieder Bretter zurecht. Diesmal jeweils zwei Stück á 75 cm pro Bein. Die beiden Bretter schraubte ich im rechten Winkel zusammen und hatte somit ein Bein.

Bein

Die Beine schraubte ich von außen mit 5x80er Spax an die Platte. Das war aber noch etwas wackelig. Übrigens sind nach meinen Erfahrungen die Schrauben von Spax die einzigen, die das Holz in so einem Falle nicht spalten – das soll keine Schleichwerbung sein, sondern entspricht tatsächlich meine Erfahrungen (und denen von Ricc vom Blog www.ianddiy.de im folgenden Beitrag)

Die beiden Beine einer Seite wurden zur Stabilisierung jeweils mit einem Zwischenstück (500 mm langes Brett) zusammengeschraubt.Platte_2

Das war schon besser, wackelte aber immer noch zu stark in Hinblick auf die zu erwartende Last…

Ich setzte Versteifungen in Form eines Brettes, das ich zwischen Bein-Zwischenstück und Verbindungsbrett der Platte festschraubte.

Platte_3

Jetzt wackelte nichts mehr und die Party konnte kommen!

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Nach der Party ist vor der Party! Wir fanden diese Tische eigentlich ganz schick. Zwar sehr rustikal aber durchaus praktisch. Schon einige Tage später gab es bei unserer Nachbarin anläßlich ihres Geburtstages Kaffee und Kuchen im Garten. Wir schoben die beiden Tische zusammen und fanden mit 10 Leute bequem Platz. Somit stand für alle (!) fest, dass ich die Tische nicht auseinanderbaue… Leider sind sie sehr sperrig und lassen sich schlecht verstauen.

Also müssen die Beine klappbar gemacht werden – so meine Nachbarn…(!)

Ich überlegte, wie das am besten zu bewerkstelligen sein. Da die Tische sowieso sehr rustikal sind, wollte ich auch keine aufwändige Lösung.

Ich bohrte also von der Seite jeweils ein Loch durch ein Bein und in die Platte und schraubte eine 8×100 mm Holzschraube mit Unterlegscheibe hinein. Die anderen Schrauben entferne ich.

049Nun waren die Beine klappbar, aber die Versteifungen mussten auch noch abnehmbar, bzw. klappbar sein.

Ich befestigte an den Bein-Zwischenstücken ein Scharnier und schraubte jeweils die Versteifung daran fest.

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Um die Versteifung an der Platte zu fixieren sägte ich ein Stück Holz mit einer abgeschrägten Kante an meiner Bandsäge zurecht, bohrte ein 8mm Loch quer durch, sodass ich von hinten schräg nach oben eine 8mm Schlossschraube durchstecken konnte.

054052In die Versteifung bohrte ich am Ende ein 10mm Loch und montierte das Stück mit der Schraube an die Platte.

058 059Die Versteifung wird nun mit einer Mutter und einer Unterlegscheibe an der Schraube fixiert und es wackelt wieder nix mehr…!

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Wenn wir die Tische nicht benutzen, klappen wir sie zusammen und verstauen sie im Keller. Und wenn ich mal ganz viel Langeweile habe, schleife ich die Tische ab und lasiere sie mit irgendetwas.

Ein Gedanke zu „Klapptische selbst gebaut

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