Zu dem Projekt “Werkzeugkiste” gab es einige Anmerkungen seitens der verehrten Leserschaft, die mich nachdenklich stimmten. Es ging um die Belastbarkeit der Kiste, vielmehr um die Belastbarkeit der Stirnseiten, da diese aus (selbst verleimten) Leimholz bestehen und die Maserung quer statt hochkant verläuft.
Das Material besteht aus Fichtenholzbrettern – qualitativ vergleichbar mit Palettenholz und die Verleimung habe ich mit PU-Kleber gemacht.
Es gibt somit zwei Schwachstellen: die Leimverbindungen und das Holz an sich -naja eigentlich drei, zählt man den herstellenden Heimwerker dazu…
Mein Eindruck beim Bauen der Kiste, war eigentlich der, dass alles sehr stabil ist. Meine Erfahrungen mit dem PU-Kleber gingen sogar in die Richtung, dass eher das Holz, als die Leimverbindung nachgibt. Wobei bei den Leimholzplatten aus dem Baumarkt durchaus die Leimverbindungen als die Schwachstelle anzusehen sind.
Auch die Verbindung des Griffes – lediglich auf jeder Seite mit einem 10mm starken und ca. 60 mm langen Holzdübel verbunden und alles mit PU-Kleber verleimt- ließ Spielraum für Diskussionen zu.
Ich fragte mich also, ob es so, wie ich die Kiste baute, Schwachstellen gibt, die ich bei künftigen Projekten berücksichtigen muss. Muss ich auch für solche Miniprojekte Zinkenverbindungen herstellen oder muss ich Schrauben verwenden? Welche Belastungen muss so eine Kiste überhaupt aushalten?
Donnerstag Abend baute ich also eine Versuchsreihe auf, schnappte ich mir meinen Sohn als Prüfungskomission und Fotograf und unterzog der Kiste einen wissenschaftlich fundierten Belastungstest.
Ich war das Eichgewicht – 105 Kg pure Heimwerker-Kompetenz… auch wenn man es nicht sieht…also das Gewicht meine ich jetzt…egal…
Die Versuchsanordnung
Die Kiste habe ich also am Griff über zwei Bretter gehängt, die auf zwei Böcken liegen.
Der Proband (also ich) hatte nun die Aufgabe dank überragender Körperbeherrschung mitsamt seinen Hausschuhen in das Testobjekt zu steigen, das Gleichgewicht zu finden und letztendlich freihändig mit seinem gesamten Körpergewicht von 105 Kg (ermittelt durch eine Prüfkommission kurz vor der Durchführung des Tests) in dem Testobjekt zu stehen.
Aber seht selbst…:
kolossaler Einstieg…
Gleichgewicht finden….
und…tadaaaa… das Testobjekt hält…der Proband hält sich auch…
Ich habe mit diesem Test meinen Frieden gefunden, weil ich die Kiste niemals mit 105 Kg Werkzeug beladen werde.
Fazit:
Wenn das Holz keinerlei erkennbare Schwachstellen aufweist und man mit PU-Kleber arbeitet, dann hälts…;-)