Lego-Ninjago Kiste selber bauen

Mein Sohn ist einer der größten Lego-Fans, den ich kenne. Das äußert sich nicht nur in einem eigenen Lego-Kellerraum mit gefühlt 500 Modellen (es sind wohl tatsächlich 350), sondern auch in der jeweiligen Aufgabenstellung, so wie sie ständig an mich herangetragen wird.

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Hab ich übertrieben…?

So auch in diesem Fall.

Ein Lego-Thema ist Lego Ninjago. Innerhalb dieses Themas gibt es die sogenannten Spinner (gesprochen als englisches Wort, nicht als deutsche Bezeichnung…), bei denen es sich um einen Kreisel handelt, auf dem eine schwer bewaffnete Lego-Figur gesteckt wird und die gegeneinander ankreiseln…

Dafür gibt es auch eine Lego-Arena und unendlich viele klitzekleine Zubehörteile.

Darauf ergab sich folgende Aufgabenstellung:

Eine große Kiste aus Holz, auf der die runde Arena fixiert werden kann und in der sowohl die Arena, als auch die Figuren samt Zubehör sicher verstaut werden kann.

OK, ab in die Kellerwerkstatt!

Den Bau der eigentlichen Kiste habe ich leider nicht dokumentiert. Ich denke aber, dass Du als mein Stammleser durchaus in der Lage bist 5 Wände und eine Klappe zusammenzuschrauben… 🙂

Wenn nicht ist das auch nicht schlimm, dann erkläre ich es Dir eben kurz:

Ich habe vier Seitenteile auf eine Breite von 40 cm und eine Länge von 60 cm zurechtgesägt, wobei zwei Bretter jeweils um zwei Brettstärken schmaler gesägt wurden – also auf etwa 36 cm.

Der “Boden” misst 44 x 44 cm, der Klappdeckel 36 x 36 cm

Zwischen den breiteren Seitenteilen werden die schmalen Seitenteile verschraubt, der Boden wird dann stumpf an der einen Seite angeschraubt.

Ich habe dabei immer alle Löcher vorgebohrt und gesenkt, damit das Holz nicht reisst, bzw, die Schrauben schön bündig im Holz sitzen.

Die Klappe passt nun auf der anderen Seite zwischen die vier Bretter – wenn nicht musst Du mit etwas Schleifpapier nacharbeiten, bis es passt.

Etwa 1 cm vom Rand der Klappe habe ich ein 6 mm Loch jeweils durch das Seitenteil in die Klappe gebohrt und dann eine 6 mm Schraube reingesteckt. Damit sich mit dieser Variante die Klappe öffnen lässt, habe ich die vordere Kante abgerundet.

Damit sich die Klappe ohne Werkzeug öffnen lässt, habe ich auf der gegenüberliegenden Seite der “Scharniere” ein 35 mm Loch gebohrt.

So, die Kiste ist nun fertig. Legt man nun die Kiste auf die Seite, auf der quasi die Scharniere der Klappe liegen, sieht das Ganze so aus:

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Die nächste Aufgabe bestand darin, eine Halterung die die Arena zu finden. Wir entschieden uns für eine einfache Holzscheibe, auf die die Arena gelegt wird. Also Die Kreisschneidevorrichtung für die Bandsäge aufgebaut und los…

Legokiste (6)

 

Die Kanten der Scheiben müssen oben angerundet sein, damit die Arena richtig aufliegt. Das erledigte ich mit meinem Minifrästisch und einen Halbrundfräser mit Anlaufring.

Legokiste (7)

 

Im Anschluss klebte ich die Scheibe mittig auf die oben liegende Seite.

 

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So, das wäre auch erledigt.

Jetzt brauchen wir eine Box mit vielen kleinen Fächern, die in der Kiste sicher verstaut werden kann, ohne dass sie beim Tragen hin und her fliegt.

Von einem Freund habe ich vor langer Zeit ein paar alte (und leider leere) Weinkisten geschenkt bekommen. Daraus wollte ich ursprünglich Aufbewahrungsmöglichkeiten für Werkzeuge bauen. Mein Sohn interessierten meine Pläne nicht und wollte eine Kiste davon haben (“ich erbe sie ja sowieso irgendwann…”).

Um die Kiste unterteilen zu können, habe ich Brettchen zurechgesägt und sie mit Schlitzen versehen, damit wir sie zusammenstecken können.

Das geht am leichtesten, mit den “crosscut-sled” der Tischkreissäge. Es gibt einen Mittelsteg und vier kleine Stege. Das ergibt somit 10 Fächer.

Die Schlitze für den Mittelsteg habe ich angezeichnet und das Sägeblatt auf die richtige Höhe eingestellt.

Zuerst wurden die Außenkanten der Schlitze gesägt. Dann folgte der Rest im Innenteil.

Das dauert seine Zeit, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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Die kleinen Stege habe ich mit Klebeband zu einem Paket zusammengeklebt, nachdem ich bei einem Steg den Schlitz angezeichnet habe.

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Der Ablauf ist der gleiche, wie beim Mittelsteg, nur dass ich mit dieser Methode eine Serienfertigung machen konnte.

Die kleinen Stege steckte ich auf den Mittelsteg und stellte fest, dass ich die Schlitze des Mittelsteges noch etwas nacharbeiten musste. Das ging aber schnell und der Einsatz für die Zubehörkiste war fertig.

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Damit die Trennstege nicht herausfallen können, habe ich den Mittelsteg von außen mit einer Schraube fixiert.

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Den Deckel habe ich mit zwei Minimagneten versehen, damit der Deckel nicht ständig abfällt. Dazu bohrte ich mit einem Holzbohrer zwei 8 mm Löcher in den Deckel und klebte die Magnete mit Epoxykleber ein. In den Rand der Kiste versenkte ich eine Schraube.

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Für die Kiste muss nun eine Halterung in der großen Box gebaut werden. Auch hier gab es klare Ansagen vom Projektleiter. Sie musste nämlich so sitzen, dass man die Arena quer in die große Kiste reinschieben konnte. Das bedeutet, wenn die Kiste so liegt, dass die Klappe aufgemacht werden kann, muss die Zubehörkiste hochkant oben links sitzen.

Frag jetzt bitte nicht warum sie hochkant oben links sitzen muss. Ich erhielt auf genau diese Frage nur ein unverständliches Kopfschütteln, was mit klar signalisierte, dass ich gefälligst meinen Job machen und keine dummen Fragen stellen solle… 🙂

Wir drehten die Kiste auf die Seite, legten die Zubehörkiste nach Weisung meines Sohnes rein und probierten mit Dachlattenresten herum.

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Der Deckel ist jetzt links

Heraus kam diese Konstruktion, die wir schließlich in der Kiste mit Schrauben von Außen fixierten.

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Damit die Kiste nicht zu stramm in der Halterung sitzt, habe ich vor dem Anschrauben Abstandshalter zwischen Kiste und Halter gelegt.

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Für die andere Seite (oben auf dem Foto also die rechte Seite) habe ich einfach ein Kantholz eingeschraubt.

Die Kiste brauchte vor dem Stapellauf noch Griffe, weil wir beiden feststellten, dass die ganze Konstruktion ziemlich schwer geworden ist…

Aus Holzresten sägte ich mit der Bandsäge zwei Griffe aus, die mir mein Sohn vorher skizziert hat.

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Beide Griffe wurden von innen an die Außenseite der Kiste geschraubt

Fertig ist die Kiste!

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Dachte ich…

Es folgte noch während meiner Aufräumaktion in der Werkstatt ein Telefonat mit “Opa”, der den Deko-Auftrag mit höchster Dringlichkeitsstufe erhielt.

Was soll ich sagen… mein Schwiegervater überrascht mich immer wieder…:

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Das Kistenprojekt fand ich jetzt nicht so spannend, aber das Ergebnis mit der Bemalung finde ich fantastisch! Außerdem hat das Arbeiten mit meinem Sohn richtig Spaß gemacht! Die Kiste ist zwar so schwer geworden, dass ein Erwachsener sie raustragen muss, aber dafür bleibt sie beim “battlen” (kein Schreibfehler) fest stehen.

Hast Du auch schon mal so einen Bauauftrag in ähnlicher Form gekriegt?

Schreib mir einfach und ich zeige Dein Projekt den anderen Kellerwerkern!

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

 

 

 

3 Gedanken zu „Lego-Ninjago Kiste selber bauen

  1. Thomas

    Hallo Frank,
    ich habe vor einiger Zeit ebenfalls Lego Kisten für meinen Sohn gebaut. Auf meiner Seite habe ich darüber berichtet. Jetzt wurde es in den Kästen zu eng und ich habe letzte Woche nochmals drei davon gebaut.
    Ich darf meinem Sohn nur nicht zeigen, dass man das auch mit “Ninjago” dekorieren kann…. 😉

    Hier noch ein Link zum Bericht auf meinem Blog: http://holzwurmtom.blogspot.de/2014/11/sortimentskasten-fur-lego-steine.html

    Viele Grüße
    Thomas

    Antworten
  2. Rene

    Hey Frank – vielen Dank für die Anleitung. Ich werde unseren Kleinen mal etwas ähnliches bauen. Kann man die Seitenteile mehrfach lackieren und bemalen? Ich bin mir nämlich nicht sicher, wie lange unsere Kids die selben Action-Figuren gut finden.

    Lieben Gruß, Rene

    Antworten
    1. Frank Rath Beitragsautor

      Hallo Rene,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Mein Schwiegervater hat Acrylfarben genommen, die man bestimmt überlackieren kann… 🙂

      Zur Not kannst Du ja auch ein bemalte Sperrholzplatten aufkleben.

      Herzliche Grüße
      Frank

      Antworten

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