Du hast ja sicherlich mitbekommen, dass ich in den letzten Wochen recht wenig Zeit für die Werkstatt habe.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es nichts zu tun gibt.
In diesem Fall ging es um die Bücher und Unterlagen, die irgendwie immer den Weg auf meinen Nachttisch finden und dort liegenbleiben. Meine Frau ist der Meinung, dass es dadurch im Schlafzimmer immer unordentlich wirkt. Leider hat sie wieder mal recht.
Aber wohin mit den ganzen Sachen? Entweder ein neuer Schrank muss her oder man nutzt den toten Raum unterm Bett.
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Da ich nur am Samstag etwa ein bis zwei Stunden Zeit habe, habe ich dieses Projekt so geplant, dass ich mit dieser Zeit auskomme.
Ich ließ mir 10 mm Sperrholz im Baumarkt zurecht sägen. Ich habe mir alle Einzelteile vorher in etwa im Kopf zurechtgelegt und auch alle Einzelteile sägen lassen. Dadurch habe ich schon mal mindestens eine halbe Stunde gespart.
Die Unterbettkommode soll 90 cm breit, 50 cm tief und 11,5 cm hoch sein und drei Fächer vorweisen.
Vorne sollte eine Klappe die Bücher vor Staub bewahren, wie ich die Klappe anbringen wollte, war mir aber noch nicht klar.
Die Einzelteile legte ich so zurecht, wie es später mal aussehen sollte. Dabei überlegte ich mir auch gleich, wie ich die Klappe anbringen wollte.
Ich entschied mich dafür, dass die Seitenteile etwa 1 cm über die Bodenplatte nach vorne herausragen. Dazwischen soll die Klappe mit M3-Maschinenschrauben befestigt werden.
Für die Klappe soll es noch ein Griff geben. Damit sie nicht von alleine aufgeht, wollte ich einen Magneten einkleben.
Der Samstag kam und ich eilte in die Werkstatt.
Die Teile legte ich trocken so zurecht, wie sie später sitzen sollten. Ich beschloss, die Einzelteile mit Leim und Pins zu befestigen, um auch hier wieder Zeit zu sparen.
Bevor ich die Teile aber zusammensetzte, bohrte ich vorne in die Seitenteile jeweils ein 3 mm Loch für die Schraube, die die Klappe halten soll. Den Schraubenkopf versenkte ich jeweils mit einem 5 mm Loch.
Es folgte das Zusammensetzen der Einzelteile.
Wichtig ist natürlich eine ebene und möglichst glatte Arbeitsplatte, damit die Teile gerade zusammengefügt werden können.
Der ganze Prozess dauerte tatsächlich nur etwa 10 Minuten.
Die Kanten habe ich mit Leim versehen, angesetzt und mit einigen Pins fixiert.
Im ersten Schritt setze ich die Seitenteile, danach kam die Rückwand.
Die mittleren Stege habe ich von der Seite jeweils 25 cm angesetzt und mit Leim und Pins an der Rückwand fixiert.
Damit ich die Stege von unten mit den Pins treffe, habe ich vorher mit einem Winkel den Sitz der Stege angezeichnet.
Auch beim Deckel markierte ich den Sitz der Stege.
Und wieder Leim drauf und mit Pins fixieren.
Was nun folgt ist nur bedingt zur Nachahmung geeignet.
Im vorderen Bereich der Seitenteile habe ich ja bereits jeweils ein Loch für die Schrauben gebohrt, die die Klappe halten sollen.
In die Klappe habe ich nun auch ein 3 mm Loch gebohrt. Das ist bei Pappel-Sperrholz allerdings keine wirklich gute Idee – das merkte ich nach dem zweiten Öffnen der Klappe…
Ich bohrte aber erstmal die Löcher in die Klappe.
Dann setze ich die Schrauben ein und alles hielt gut.
Woran ich natürlich nicht gedacht habe, ist die Ecken abzurunden, die beim Öffnen an den Boden der Kiste stoßen….
Es folgte der Griff, sowie der Magnet.
Den Griff sägte ich an der Bandsäge aus einem Stück Restholz aus.
Dann bohrte ich durch die Klappe ein Loch und schraubte dadurch den Griff an der Klappe fest.
Auf der Höhe der Schraube für den Griff, klebte ich mit Epoxidkleber einen Minimagneten ein, der die Schraube und somit die Klappe hält.
Zum Schluss wurde die ganze Kiste nochmal mit 120er Schleifpapier geschliffen. Ich verzichte vorerst auf eine Oberflächenbehandlung, vielleicht folgt diese später mal.
Ich schob die Kommode also unters Bett und es passte hervorragend! Ich öffnete die Klappe und legte die dafür vorgesehenen Dinge hinein. Ich machte die Klappe zu und hatte sie in der Hand…
Klar…das weiche Sperrholz ist an der Stelle gebrochen, wo die Schraube saß. Nicht nur, weil das Bohrloch zu dicht am Rand liegt, sondern, weil sich die nicht abgerundete Unterkante am Boden verkantete und einen entsprechenden Druck auf die Schraube ausübte.
Für eine Korrektur fehlte mir aber bis heute die Zeit. Die Klappe hält vorerst auch so…
Also, wenn Du auch so eine Unterbettkommode nachbauen willst, achte auf diese kleinen Details…
Ansonsten, bin ich wirklich erstaunt, dass ich mit der mir selbst vorgegebenen Zeit so gut auskam – läuft ja nicht immer so…
Herzliche Grüße
Der Kellerwerker
Klasse, der Trend geht anscheinend zum Speed-Heimwerken 🙂
Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Willst du die Multiplex-Kanten so lassen oder noch Leimbinder aufbügeln?
Wenn ich die Zeit habe, werde ich den ganzen Kasten einmal weiß lackieren.
Vorher werde ich aber die Klappe reparieren… 🙂
Speed-Heimwerken sollte vielleicht mal eine neue Rubrik bei mir werden. Ich mache im Moment nichts anderes…
Ja, das Thema mit der Oberflächenbehandlung…. Ich habe da einige Teile die schon lange darauf warten und wohl noch weiter warten müssen…
Das ist auch gerade mein Lieblingsthema…
Da die Kommode aber nicht wirklich sichtbar ist, ist das nicht ganz so wichtig… 🙂
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