Das was für uns Heimwerker der Akkuschrauber, sind für ein Großteil der Damenwelt die Schuhe.
Ist der Akku vom Akkuschrauber schwach auf der Brust gibt´s einen neuen oder es geht zum Akku-Doktor.
Ist der Absatz vom Damenstiefel abgebrochen geht dieser irgendwann zum Schuster. Es sei denn, man ist in einem Restaurant mit Freunden verabredet und muss genau diese Stiefel anziehen, weil die Garderobe nichts anderes zulässt. Dann erhält der Kellerwerker einen Auftrag…
Vor geraumer Zeit fand ich einen Schuhbesohler auf dem Sperrmüll. Ich kenne so ein Ding von meinem Großvater, weiß aber bis heute nicht, wie man dieses Teil korrekt bezeichnet…
Der Absatz besteht aus Holz und war geklebt und genagelt. Die meisten Nägel steckten noch im Absatz und mussten erstmal entfernt werden.
In der Mitte des Absatzes ist ein etwa 25 mm großes Loch – warum auch immer. Die Nägel wurden von oben durch die Einlage in den Absatz getrieben.
Ich klappte die Einlage im Fersenbereich zurück und entfernte die restlichen Nägel.
Zum Kleben nahm ich einen Kraftkleber, mit dem man sowohl Gummi, als auch Holz verkleben kann. Der Kleber wird auf beiden Seiten aufgetragen, die beiden Teile werden zusammengefügt, etwas hin- und hergeschoben und dann wieder getrennt.
Jetzt soll er Kleber antrocknen. Ist er angetrocknet, werden die beiden Teile zusammengefügt und müssen mit hohem Druck zusammengepresst werden.
Hier kommt jetzt mein Schuhbesohler ins Spiel. Durch einen der drei “Auswüchse” habe ich eine Auflagefläche, um von der Absatzseite mit einem Holzhammer die Teile zusammenzupressen. Das ging ganz gut, aber auf Dauer wird das nicht ausreichen.
Ich entschloss mich diesmal keine Nägel zu nehmen, sondern mit kleinen Schrauben zu arbeiten. Das Ergebnis sehr Ihr hier.
Ich trieb die Schrauben möglichst bündig hinein und schlug mit einem Hammerstil die kleinen Leder-Unebenheiten, die durch die Schrauben entstanden, platt. Etwas Leder musste ich mit dem Stechbeitel entfernen, weil die entstandene Beule sich nicht weghämmern ließ.
An den Seiten ist der Absatz nicht ganz bündig, aber er hält bombenfest.
Jetzt wird die Einlage zurückgeklappt und fertig ist der Stiefel!
Jetzt steht dem Restaurantbesuch nichts mehr im Wege…
Hallo Frank,
Du hast aber eine sparsame Frau, meine hätte den “Anlass” genutzt und Ihr neue gekauft 😉
Weihnachtliche Grüße aus Österreich
Stefan
Das hat in diesem Fall nichts mit Geld zu tun. Wir waren eingeladen und es mussten genau diese Stiefel sein…
Keines der anderen 42 Stiefelpaare kam in Frage…
Und da sich am Sonntag kein Schuster in Lübeck der Sache annehmen wollte, musste ich ran…:-)
Aber Du hast recht… meine Frau tickt da sonst auch eher wie Deine…
Beste Grüße aus der Weihnachtsstadt des Nordens…
Frank
Hallo Frank,
ich kann Deine Frau genau verstehen. Es gibt Outfits, da passt eben nur dieses eine Stiefelpaar. Aber Du hast das Problem ja gut gelöst. Aber ein bißchen ins Grübeln bin ich schon gekommen und habe meine Stiefel erstmal alle untersucht: kein einziges Paar mit genagelter Sohle. Liegt vielleicht an der Preisklasse und meine wurden nur von kleinen Kinderhänden geklebt 🙁
LG
Stine
Hallo Frank,
du schreibst, du hättest einen Kraftkleber verwendet. Blöde Frage meinerseits; Ist der gute alte Pattex auch tauglich für? So rein von den Daten her sollte das passen. Aber ich dachte, ich frage einfach, ehe ich aus einem Reparaturversuch ein Desaster mache. Die mir vorliegenden wurden nicht genagelt. Kleben ist außerdem nicht mein Spezialgebiet! 🙂
Gruß
Bastian
Hallo Bastian,
ich habe Pattex verwendet. Da Pattex ein Kontaktkleber ist, ist es wichtig beide Klebestellen einzustreichen, antrocknen zu lassen, vorsichtig ansetzen und dann mit viel Kraft zusammenzupressen.
Herzliche Grüße
Frank