Hier zwei Miniprojekte, die sich so zwischendurch ergaben.
Meine Nachbarin kam zu mir und schwang das Nudelholz… weniger aus Angriffslust, als aus Hilfeersuchen.
Ich lernte also bei diesem kurzen Treffen, dass ein Nudelholz durchaus eine Funktion in der Küche erfüllt und nicht nur als schlagkräftige Unterstützung vergrämter Hausfrauen, die ihren Mann nachts nach einer Zechtour auf der Türschwelle empfangen. (So hätte ich jetzt meine Nachbarin auch nicht eingeschätzt…)
In diesem konkreten Fall rollte das Nudelholz einfach nicht und erfüllte somit die eigentlich zugedachte Grundfunktion nicht.
Schnell erkannte mein messerscharfer Heimwerkerverstand, dass ein nicht-Heimwerker die beiden Griffe verklebte und keinen Abstand zur Rolle ließ. Die Auftraggeberin wollte sich dazu nicht äußern…
Nachdem ich versuchte den Griff zu lockern, brach dieser einfach an der “Welle” ab. Die Verklebung war also doch ganz gut…
Ich trennte den anderen Griff mit der Bandsäge ab. Warum mit der Bandsäge? Keine Ahnung… mir war gerade danach…
Es stellte sich heraus, dass die Welle komplett verzogen, also krumm war und die Griffe tatsächlich nachträglich verklebt wurden. Das mit der Welle ist auch nicht weiter schlimm, weil sie jetzt sowieso zu kurz ist. Die Welle hat einen Durchmesser von 13 mm, meine Dübelschneidevorrichtung hat leider als größten Durchmesser 10 mm.
Also muss auch eine neue Dübelschneidevorrichtung für 13 mm Dübel her. So einen Dübelschneider kann man gut selber bauen.
Dafür suchte ich ein Stück Eisen (hier ein Rest eines 5 mm Flacheisens) heraus und körnte in der Mitte und jeweils 7 mm rechts und links davon an und bohrte drei 3 mm Löcher.
Danach bohrte ich weiter mit 5 mm. Das mittlere Loch bohrte ich im Anschluß auf 13 mm auf.
Jetzt habe ich ein 13 mm Führungsloch und zwei “Schneiden”. Das reicht aber noch nicht ganz. Es müssen noch “Zähne” hinein… Das geht am besten mit meinem Dremel-Imitat und einer Trennscheibe.
Im nächsten Schritt sägte ich ein Abschnitt der Lärchendiehlen auf der Tischkreissäge auf die Maße 14×14 mm und spitze beide Seiten mit dem Cuttermesser an.
Die Leiste spannte ich in meinen Akkuschrauber und setzte sie an den Dübelschneider.
Jetzt wird die Leiste durch das Loch bei höchster Drehzahl durchgedrückt.
Da geht ganz gut und mit etwas Druck auch schnell…
Da die Oberfläche ziemlich uneben und rauh ist, lasse ich den Rundstab auch mit Hilfe des Akkuschraubers durch 120er Schleifpapier laufen.
Fertig ist die Nudelholz-Welle!
Die Löcher für die Welle habe ich in die Griffe gebohrt. Mit einer Zentrierhilfe zeichnete ich die Mitte an, bohrte jeweils ein 10 mm Loch mit einem Holzbohrer vor und bohrte es mit dem 13 mm Bohrer auf.
Ich ermittelte die benötigte Länge der Welle und sägte sie an der Bandsäge auf Länge.
Als letzten Schritt folgte das Verkleben mit meinem berühmten PU-Kleber.
Jetzt rollt das Nudelholz wieder und vor allem ist es wieder aus dem Haus… bevor meine Frau noch auf dumme Gedanken kommt…
Genial gelöst!
Ich wär bestimmt nicht auf die Idee gekommen die Welle selber herzustellen!
Jedoch rate ich bei diesen Reperaturen immer zur Vorsicht: Deine Nachbarin dankt’s dir, aber auch dein Nachbar?!
😉
Ja, der muss jetzt wohl aufpassen…:-)
Worauf genau muss ich jetzt nochmal aufpassen, Digga?
Das musst Du Deine Frau fragen…:-)
Wenn das Holz abbricht, war die Verleimung doch eigentlich gar nicht so schlecht… 🙂
Die Idee mit dem Dübelschneider ist ganz hervorragend, wenn auch doch etwas aufwendig.
Ja die Verleimung war gut, aber die Welle saß zu stramm.
Wenn Du erstmal einen Dübelschneider gebaut hast, ist es eigentlich ganz einfach.
Meine Dübelschneidvorrichtung nutze ich recht häufig beim Möbelbau /-reparatur.
Ich nehme dafür immer Restholz und habe somit immer die passenden Dübel wenn ich sie brauche
Noch ein Tipp: Die kleinen Löcher rechts und links im Winkel von ca. 15 grad bohren, dann bekommst Du eine “echte” Schneide und das Dübelmachen geht viel leichter… Drehrichtung des Holzes muss natürlich stimmen.
Gute Idee Wolfram! Das probiere ich demnächst mal aus.
Wenn das Holz abbricht, war die Verleimung doch eigentlich gar nicht so schlecht…
Die Idee mit dem Dübelschneider ist ganz hervorragend, wenn auch doch etwas aufwendig.
UBR UMZUG Zürich