Nun habe ich hier schon so oft von der Freundschaftsbank erzählt, die ich für eine gute Freundin baue, dass ich Dir wohl auch mal ein paar Bilder schuldig bin.
Letztes Wochenende wurde die fertige Bank nämlich abgeholt. Das heißt, meine Werkstatt wirkt jetzt doppelt so groß, weil die halbfertige Bank mehrere Monate in meiner Werkstatt von rechts nach links geschoben wurde.
Und so sieht sie aus (Trommelwirbel….!):
Leider sind die “richtigen” Bilder nichts geworden, deshalb gibt es hier nur das Werkstattbild.
Die Bank ist ein Geburtstagsgeschenk und wurde auch noch am gleichen Tag dem Geburtstagskind nachträglich überreicht. Sie kam wohl ganz gut an… 🙂
Das freut mich natürlich doppelt, da diese Bank wirklich sehr aufwändig zu bauen war.
Im Prinzip ist es das gleiche Modell wir diese Gartenbank und der Friseurbank. Es handelt sich wie bei der Friseurbank um einen Dreisitzer, das Material entspricht aber der Zweisitzer-Gartenbank. Ich habe Douglasie verwendet (35×70 mm)
Der Unterschied liegt zum einen darin, dass die Armlehnen und Seitenteile der Rückenlehne mit Schnörkeln versehen wurden und zum anderen in der Rückenlehne.
Die Rückenlehne enthält einen Spruch, der einen besonderen Bezug zu dem Geburtstagskind hat: “Lasst es uns gutgehen”
Aus den Erfahrungen, die ich beim Bau der Friseurbank gewonnen habe, war für mich klar, dass ich für die Buchstaben nur qualitativ gutes Multiplex verwenden kann. Ich nahm in diesem Fall eine 12 mm Siebdruckplatte, aus der ich nicht nur die Buchstaben zurechtsägte, sondern auch die Trägerplatte baute.
Die Buchstaben, die ich bei der Friseurbank genommen habe, verwendete ich billiges Seekiefersperrholz. Jetzt lösen sich die einzelnen Holzschichten nach und nach ab…
Wie ich die Buchstaben und die Lackarbeiten bewältigt habe erzähle ich Dir in einem anderen Beitrag. Das würde hier den Rahmen sprengen…
Die Trägerplatte habe ich in die Rückenlehne von hinten eingelassen. Da so eine Siebdruckplatte von hinten nicht sehr ansehnlich ist, habe ich sie mit eine 4 mm Birke-Multiplex-Platte abgedeckt.
Die Schnörkel an den Enden der Armlehnen und den Seitenteilen der Rückenlehnen waren auf Wunsch der Auftraggeberin angesetzt. Dazu leimte ich einfach noch ein Stück von der Douglasienlatte an und sägte die Form mit der Bandsäge aus. Vor dem Verleimen habe ich mit der Tischkreissäge die Längsseiten um etwa 3 mm schmaler gesägt, damit die angefasten Kanten verschwinden.
Die einzelnen Verbindungen der Kanthölzer und Latten habe ich mit den Flachdübeln hergestellt. Du erinnerst dich ja sicherlich noch an diesen Beitrag.
Die Rückenlehne habe ich mit selbst hergestellten 15 mm Runddübeln an den Beinen befestigt, die Armlehne wurde mit 10 mm Runddübeln verbunden.
Die Armlehne hält somit den oberen Teil der Rückenlehne
Bei allen unlösbaren Verbindungen habe ich PU-Leim (D4) verwendet. Ich habe zwei unterschiedliche Kleber. Einer hat eine offene Zeit von 5 Minuten und der andere immerhin 15 Minuten. Bei dem schnell anziehenden Kleber kann man schon ins Schwitzen kommen, deshalb habe ich mir auch die andere Variante gegönnt.
Die Bank habe ich mit einem Öl von der Firma Osmo behandelt. Ich habe mit Osmo bereits bei meinem Ladenbauprojekt gute Erfahrungen gemacht und wurde auch hier nicht enttäuscht.
Alles in allem hat der Bau dieser Bank sehr sehr lange gedauert. Das hatte zum Einen mit den vielen Pausen zu tun, die ich zwischenzeitlich wegen anderer Projekte einlegen musste. Zum anderen habe ich aber auch sehr lange herumgerätselt, wie ich die Buchstaben herstelle und wie ich das Ganze sauber und gerade auf die Trägerplatte kriege.
Was habe ich aus diesem Projekt gelernt?
Ich bin jetzt vorsichtiger in Bezug auf Projektzusagen für andere. Nicht das ich das nicht gerne für unsere Freundin gemacht hätte, aber ich habe mich definitiv zeitlich verzettelt und dadurch platzmäßig in meiner Werkstatt behindert. Dabei wurden unsere eigenen Projekte verzögert und das ist hinsichtlich des Haussegens nicht sehr hilfreich… 🙂
Aber aus der Not habe ich den Einsatz meiner Frässchablone weiter optimiert, indem ich dafür eine Einstelllehre gebaut habe. Weiterhin habe ich Erfahrungen im Lackieren gewonnen (Lernen durch Schmerz…) und ich habe indirekt einen mir unbekannten Menschen glücklich gemacht. Gut für mein Karma-Konto 🙂
Freu Dich schon mal auf den Beitrag über die Buchstaben… es erwarten Dich Spannung, Dramatik und pure Verzweiflung… aber mit Happy End!
Bis dahin herzliche Grüße
Der Kellerwerker
Pingback: Blogrundschau Holz Technik 19/2015 - Heimwerker-Blog
Wirklich eine tolle Geschenkidee, vor allem durch den individuellen Schriftzug, der auf der Bank richtig schön wirkt. Auch die Bauanleitung ist sehr verständlich. Mir gefällt ja auch die schlichte Gartenbank aus dem Blogpost vom letzten Jahr sehr gut und könnte mir gut vorstellen, diese im Frühjahr für den eigenen Garten nachzubauen.
Hallo Lukas,
freut mich sehr, dass dir die Bank gefällt.
Solltest du auch eine Bank bauen, würde ich mich sehr über ein Foto von deinem Werk freuen. Wenn du damit einverstanden wärst, würde ich es hier im Blog mit deinem Namen präsentieren.
Herzliche Grüße
Frank