Archiv für den Monat: Oktober 2014

Mini Frästisch selbst gebaut

Es handelt sich bei diesem Mini-Frästisch um eine ganz einfache Konstruktion aus einer Siebdruckplatte und vier Beinen.

Alle Materialien habe ich vom Sperrmüll oder von meinem privaten Palettenholzdepot.

Ich habe vor einiger Zeit eine Platte mit Anschlagwinkel, eingelassenem Fräseinsatz und dem ganzen Schnick Schnack gebaut. Das geht auch ganz gut, allerdings muss ich immer meinen Werktisch umbauen – also Arbeitsplatte raus und Frästischplatte rauf. Dann die Oberfräse unterschrauben und den Anschlagwinkel montieren… Das dauert oft zu lange, wenn man mal nur ein paar Kanten abrunden will. Darum habe ich diesen Mini Frästisch kurzfristig selbst gebaut.

Zunächste habe ich die Siebdruckplatte auf 500 x 600 mm zurechtgeschnitten. Das Maß war eher zufällig denn geplant. Dazu habe ich den kurzfristig zusammengebauten offenen Schiebeschlitten genutzt.

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hier noch Sperrmüll…

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schwupps… ein Frästisch ohne Beine…

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich habe die Grundplatte der Oberfräse abgeschraubt und auf dem Tisch so ausgerichtet, wie sie später sitzen soll. Es folgten die Löcher für die Oberfräse – gebohrt (4mm) und gesenkt.

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Etwa 150 mm von der einen 500 mm-Kante zur Mitte hin habe ich das Loch für den Fräser mit einem 35 mm Forstnerbohrer gebohrt.

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Die Beine bestehen aus Abschnitten meiner Gartenbank. Sie sind etwa 90 mm Breit und 350 mm lang. Ich habe sie mit meiner Tischkreissäge und dem Schiebeschlitten auf 300 mm gekürzt.

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Da ich 8 Stücke sägen musste habe ich einen “Stopblock” gesetzt

Da die Bretter sich gewölbt haben (Trocknungsprozess) habe ich die Kehle mit meinem Abrichthobel begradigt.

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Die Bretter werden wie bei meinen Klapptischen aneinander geschraubt. Ich habe dafür die eine Seite jeweils vorgebohrt (geht mit dem Anschlag des Bohrtisches sehr gut und schnell…) und sie dann mit 4,5x40mm Schrauben verschraubt.

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Die Beine habe ich von unten angezeichnet. Mit einem 5mm Bohrer habe ich jeweils zwei Bohrungen gesetzt und von oben die Löcher gesenkt. Die Beine habe ich mit 5x80mm Spax Schrauben befestigt. Das hält bombenfest!

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Das wars! Mehr ist nicht zu tun. Den Schalter der Oberfräse halte ich mit einer Klemme gedrückt. Dafür werde ich mir aber noch etwas einfallen lassen.

Weiterhin werde ich diesen Tisch noch mit einem Anschlag ausstatten.

Also Fortsetzung folgt.

Offenen Schiebeschlitten selbst gebaut

Um größere Platten mit meiner recht kleinen Tischkreissäge zurechtzuschneiden, benötige ich mindestens eine gerade Kante am Werkstück, die an dem Anschlag geführt wird.

Ist keine Kante gerade, wird es schwierig. Der Schiebeschlitten ist da eine ideale Lösung, weil dieser durch die Führungsnut geführt wird, die in dem Arbeitstisch der Kreissäge sitzt und somit einen geraden Schnitt erzeugt.

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Da dieser Schlitten aber vorne und hinten Anschläge hat, ist die Länge des Werkstücks begrenzt. Ist die Platte länger wird es schwierig.

Also brauche ich ein Schlitten, der hinten einen rechtwinkligen Anschlag hat und nach vorne offen ist.

Da ich beim Bau meines Mini-Frästisches eben diese Situation hatte, habe ich mir einen entsprechenden Schiebeschlitten selbst gebaut.

Ich nahm was ich fand und baute mir schnell eine Lösung zusammen.

Ich nahm dazu eine übriggebliebene Sperrholzplatte und eine Holzleiste (9x9mm). Die Leiste passt genau in meine Führungsnut und lag tatsächlich zufällig herum…

Das Sägeblatt habe ich komplett in den Arbeitstisch versenkt. Ich steckte die Leiste in die Führungsnut und fixierte darauf die Sperrholzplatte mit Heißkleber. Die Platte sollte ca. einen Zentimeter über dem Sägeblatt liegen. Das muss nicht millimetergenau erfolgen.

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links der alte Plattenrest, rechts die “Führungsschiene”

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Nachdem der Kleber etwas abgekühlt war, zog ich die Platte samt Leiste vorsichtig aus der Nut, drehte sie um und tackerte mit 15mm Pins die Leiste fest.

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Jetzt wird der Schlitten wieder in die Nut geschoben, nachdem das Sägeblatt soweit ausgefahren wurde, dass die Platte bündig abgesägt werden kann. Säge an, Schlitten durchschieben, bis die Kante durchgehend und gerade abgelängt ist.

Um den Anschlag auszurichten, habe ich einen Winkel an die Schnittkante gelegt und den rechten Winkel an den hinteren Schlittenbereich angezeichnet.

Das ist die Führungslinie für den hinteren Anschlag, den ich aus einem 30 mm breiten Sperrholzrest hergestellt habe. Wichtig ist natürlich, dass die Kanten gerade sind.

Den Anschlag habe ich mit Schrauben befestigt – erst eine am Rand, dann habe ich den Anschlag an der Führungslinie ausgerichtet und mit zwei weiteren Schrauben festgeschraubt.028

Fertig ist der Schlitten!

Ich werde aber demnächste einen neuen Schlitten bauen, weil ich festgestellt habe, das dieser doch zu kurz ist.

Um die Platte gerade zu führen, habe ich sie mit Klemmen auf dem Schlitten fixiert.

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Die fixierte Platte… hier noch ohne Anschlag

Übrigens habe ich meinen anderen Schiebeschlitten statt mit einer Holzleiste mit einer 9mm Vierkant-Eisenstange ausgestattet. Das läßt sich leichter schieben. Hat die Eisenstang doch zuviel Spiel in der Nut, reichen ein paar leichte Hammerschläge, um das zu korrigieren.