IKEA-Schrank umbauen

Seit etwa acht Jahren steht unsere IKEA-Küche und ich bin bis heute durchaus zufrieden. Sowohl mit der Planung, der Aufteilung und der Möbelqualität.

Wie das immer so ist, fehlte von Anfang an ein Schrank, der die Lücke zwischen zwei Hängeschränken und der Wand schließen sollte. Das Problem war nämlich, dass es für diese Breite keinen Standardschrank bei IKEA gab. Aber schon damals sah ich das nicht als Problem an, man kann den Schrank ja schmaler machen.

Das war wie bereits erwähnt vor etwa acht Jahren… Im Zuge meiner Aufräumaktion nach dem Ableben meiner Frau, fiel mir diese Lücke wieder auf. Um mich auf andere Gedanken zu bringen, ging ich in den Keller und suchte den original verpackten Schrank und machte mich an die Arbeit. Eigentlich ist dieses Projekt nichts Besonderes, aber ich habe im Zuge der Umbauarbeiten nahezu alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Da ich mich für die positive Entwicklung meiner Leser verantwortlich fühle, möchte ich Dich vor diesen Fehlern bewahren. Lerne also von mir und meinem Pfusch Fehlern…

Der Schrank (Faktum) sollte keine Tür haben, sondern als Regal für Kochbücher eingesetzt werden. Darum musste ich auch nur den oberen und unteren “Deckel” auf die gewünschte Breite sägen, die vorgesehenen Löcher bohren, alles zusammenschrauben und anhängen.

Gesagt, getan. Die Lücke war etwa 340 mm breit. Da seitlich eine Art Kabelschacht aus Rigips angebaut wurde und dieser nicht exakt gerade verlief, notierte ich mir 335 mm. Schließlich habe ich den Kabelschacht damals nicht selbst angebaut…

 

Ich sägte also die beiden Bretter an der Tischkreissäge auf das richtige Maß.

Um die Löcher exakt übertragen zu können, nutzte ich einen der Abschnitte. Mit der Heißklebepistole fixierte ich den Abschnitt an den Rand, wo die neuen Löcher entstehen sollten.

Mit einem 15 mm Forstnerbohrer bohrte ich durch die alten Löcher durch. Nach dem Entfernen des Brettes bohrte ich die Löcher weiter ein.

Es fehlten nun noch die seitlichen Löcher. Jeweils zwei 7 mm Löcher für die Einschraubdübel und jeweils zwei 8 mm für die Holzdübel.

Auch hierfür nutzte ich einen der Abschnitte. Ich spannte beide Teile exakt zusammen und übertrug die Löcher mit Hilfe des jeweiligen Bohrers und einem Winkel.

Um die Löcher nicht zu tief zu setzen, markierte ich die richtige Tiefe mittels Klebebandstreifen.

Nun konnte ich den Schrank zusammenbauen. Das tat ich auch… und stutzte.

Mir fiel schlagartig auf, dass die Seitenteile seitlich an die Ober- und Unterteile angeschraubt werden. Somit ist dieser Schrank nun exakt um zwei Brettstärken zu breit… Deshalb nennt man die Dinger auch Seitenteile…

Also alles wieder auseinanderbauen und genau 38 mm von beiden Teilen absägen und Löcher bohren… Mein mentaler Zustand ließ es nicht zu, dass ich davon Bilder machte…

Als alle Löcher fertig gebohrt waren, baute ich den Schrank zusammen und es passte alles gut zusammen. Bis auf die Exzenterverbinder, die mit den Einschraubdübeln eine feste Verbindung eingehen sollten. Das Problem: die 15 mm Löcher waren nicht tief genug gebohrt… Also alle vier Löcher nachbohren… Jetzt passte alles.

Es folgte das ermüdende Befestigen der Rückwand. Da ich als Profi über einen Kompressor mit Nagelpistole verfüge, nutzte ich natürlich diese, statt der mitgelieferten Billignägel. Vorher musste noch die Rückwand auf die richtige Breite gesägt und das 20 mm Loch übertragen werden. Das erledigte ich wie gehabt mit dem Abschnitt.

So, jetzt den Schrank hinlegen und mit dem Tacker die Pins reinjagen. Geht viel schneller als das herkömmliche Nageln…

Fertig! Jetzt nur noch die Einlegebretter auf Maß sägen und anbauen.

Spätestens jetzt ist es dir wohl aufgefallen… Die Rückwand habe ich mit der falschen Seite einsetzt… Zu meinem großen Erstaunen ließ sich die Rückwand ohne jeglichen Kraftaufwand wieder entfernen. Die Pins haben praktisch gar nichts gehalten… was für Glück, dass mir das jetzt auffällt!

Rückwand also umgedreht und mit den “Spezialnägeln” fixiert… 🙂

An diesem Punkt angelangt, appellierte ich an meine Heimwerkerehre: FRANK, KONZENTRIERE DICH, VERDAMMT!!!!

Das Anbauen ging danach auch flott und ohne nennenswerte Zwischenfälle vonstatten.

Puh, das war hart. Aber endlich stehen die Kochbücher nicht mehr im Weg. Jetzt stört mich nur die Mikrowelle. Wie ich die verstaut habe, erzähle ich dir an einem anderen Tag…

Wenn Du also demnächst einen Schrank schmaler machen willst, lies Dir den Text nochmal in Ruhe durch und dann bist du auch in etwa 30 Minuten fertig…

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

 

2 Gedanken zu „IKEA-Schrank umbauen

    1. Frank Rath Beitragsautor

      Hallo Markus,
      das ist eins dieser Projekte, die in die Kategorie “lass mal lieber” gehören…
      Mit einer Tischkreissäge kannst du natürlich Boden, Deckel, Rückwand und Tür schmaler sägen. Bei der Tür (falls vorhanden) hast du dann aber eine offene Sägekante. Da die IKEA-Türen meistens aus MDF bestehen, wird das Material ohne Beschichtung schnell quellen.
      An den Seiten im Boden und im Deckel sind verschiedene Löcher vorgesehen, in die nicht nur die Dübel zur Stabilität, sondern auch die Fräsungen für die Möbelverbinder eingearbeitet sind. Di kannst versuchen sie möglichst exakt zu übertragen, in dem du die abgesägten Kanten als Schablone nimmst, aber aus eigenen Erfahrungen kann ich dir sagen, dass das nie exakt wird.
      Ist der Unterschrank allerdings zwischen zwei Schränken eingebaut, kannst du die Seitenwände einfach stumpf von außen anschrauben, weil man die Schraubenköpfe sowieso später nicht mehr sieht.
      Ich hoffe, ich konnte dir ein weinig helfen.
      Herzliche Grüße
      Frank

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