Ich kaue nun schon seit Monaten auf der Idee herum, mir einen eigenen oszillierenden Spindelschleifer zu bauen.
Ich habe sogar schon einen Motor, den ich dafür nutzen könnte. Es handelt sich um einen alten Motor aus einem Schleifbock mit einer schnell drehenden Scheibe und einer langsam drehenden Naßschleifscheibe. An der Seite, wo die Naßschleifscheibe saß, sitzt eine Schnecke auf der Welle.
Um den Spindelschleifer auf und abfahren zu lassen, überlegte ich mir, die Schnecke zu nutzen und mit Zahnrädern den Hub zu generieren.
Da ich keine gebrauchten Zahnräder fand, die ich dafür nutzen konnte, kaufte ich das “gear template” Programm von Mathias Wandel. Weitere Infos zu diesem Programm findest Du hier.
Mit diesem kleinen Programm kann man sich eigene Vorlagen für Zahnräder aus Holz herstellen. Das geht super und ist so einfach aufgebaut, dass man in kürzester Zeit die passenden Zahnrad-Vorlagen ausdrucken kann.
Ich druckte also erstmal ein Zahnrad aus und suchte mir ein Reststück einer 6 mm Siebdruckplatte.
Mit Sprühkleber klebte ich die grob ausgeschnittene Vorlage auf.
Mit einem 3 mm Bohrer bohrte ich zwischen den Zähnen jeweils ein Loch und schnitt den Rest mit der Bandsäge aus. Im Anschluss folgte das Loch für die Welle.
Ein erstes Anhalten an die Schnecke zeigte mir, dass es tatsächlich funktionieren kann!
Ich änderte die Maße im Programm ein wenig und erstellte zwei Zahnräder, die aufeinander abgestimmt waren.
Es folgte der gleiche Ablauf. Aufkleben, bohren, sägen. Mit der Dreikantfeile feilte ich die einzelnen Zähne zurecht. Die Zahnräder liefen leider nicht ganz so rund, wie ich es erhofft hatte. Dafür waren die Zähne zu unregelmäßig gearbeitet.
Nach einigen Korrekturen mit der Feile, setzte ich die beiden Zahnräder mit Maschinenschrauben auf ein Stück Restholz und führte einen Versuch mit dem Motor durch.
Es funktionierte zwar, war aber recht holprig und unrund. Die Zähne sind zu ungenau gearbeitet. Da sie recht klein sind, ist es schwierig es besser hinzukriegen. Die Schnecke gibt leider die Größe der Zähne vor.
Ich werde nochmal mit dem Programm ein paar andere Varianten ausprobieren.
Beim surfen auf der woodgears-Seite fand ich einen “spindle sander”, der den Hub mit einem Scheibenwischermotor darstellte. Diese Idee finde ich fast noch besser, als meine.
Ich habe aber noch ganz andere Ideen, die ich mit den Zahnrädern realisieren könnte. Leider bin ich zurzeit beruflich und familiär (ich sag nur: weiterführende Schulen…) stark eingespannt, so dass ich kaum Zeit finde mich um die Kellerwerkstatt zu kümmern…
Ich halte Dich natürlich weiter auf dem Laufenden.
Bis dahin herzliche Grüße!
Der Kellerwerker
Gerade mal eine Woche vor Deinem Blog-Post hat Izzy Swan etwas ähnliches gepostet. Statt eines eigenen Motors nutzt er aber einfach eine Bohrmaschine. https://www.youtube.com/watch?v=Bhdb53WlAqY
Ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht.
Hallo Tobias,
ja das Video von Izzy hat mich tatsächlich inspiriert dieses Projekt anzugehen.
Auf der Seite von Matthias Wandel (www.woodgears.ca) hat ein Leser auch einen Spindelschleifer selbst gebaut. Er hat aber einen zweiten Motor für den Hub genommen. An dieser Lösung arbeite ich auch gerade.
Viel Erfolg bei der Verlosung!
Herzliche Grüße
Frank
Vielen Dank für den tollen Beitrag zur Zahnradfertigung! Mein Onkel arbeitet im Maschinenbau und ich weiß, dass dort Zahnräder aus Metall nach Muster hergestellt werden. Interessant, dass man Zahnräder auch aus Holz in der eigenen Werkstatt fertigen kann!