Restholzprojekte

Ich brauche Platz in meinem Keller. Aus diesem Grund habe ich in den letzten Wochen viel umorganisiert, aufgeräumt und vor allem weggeschmissen. Das war anstrengend, tat aber wirklich gut, vor allem nachdem ich gesehen habe, wie viel Platz ich dadurch gewonnen habe.

Es gibt aber einen wunden Punkt, den wohl alle Heimwerker haben: Das Restholzlager

nur ein kleiner Auszug…

Wir reden hier über ein Phänomen, über dessen Herkunft sich bereits Heerscharen von Wissenschaftler und Ehefrauen die Köpfe zerbrochen haben. Wie entsteht so ein Restholzlager und wie kann es sein, dass es so schnell so groß werden kann? Im Laufe der Zeit verteilt es sich über eine immer größere Fläche und es entstehen Ableger, die auch wieder rasant wachsen. Der gemeine Heimwerker ist schnell mit dieser Wucherung überfordert und sein Gehirn blendet den tatsächlichen Umfang völlig aus – ein Selbstschutz – ein Teufelskreis.

Auch mit erging es lange so, aber im Zuge meiner Umgestaltung musste ich eine Entscheidung treffen. Sie lautet: Alles was ich in den nächsten drei Wochen zu irgendetwas verarbeiten kann, wird verarbeitet, der Rest wird den Heimwerkergöttern in einer Feuerschale als Opfer dargeboten.

Also musste ich im ersten Schritt mir mal anschauen, was da eigentlich so alles gelagert wurde. Natürlich nur “gutes Zeugs”… dachte ich… Der Großteil bestand aber in Wirklichkeit aus Leimplattenresten, Leisten, Leistenabschnitte, Leisten aus Leimplatten, Leimplattenabschnitte aus Leisten, etwas Walnuss, Birke und Kirsche. Somit hat sich dieses Material auf Anhieb für Dekokram qualifiziert.

Ich bin der Typ Holzwerker, der oft etwas baut, weil ich z.B. eine neue Technik oder eine Maschine ausprobieren möchte und dann keinen Abnehmer für die gebauten Kunstwerke habe. So auch diesmal, allerdings fiel mir das auf bevor ich mit dem Werkeln anfing. Also fragte ich in meinem Umfeld herum, was gerade bei den Damen dekomäßig angesagt war und baute zielorientiert. Da ich gerade am Anfang des 3-Wochen-Plans bin, poste ich hier nach und nach die Bilder mit einer Kurzbeschreibung der fertigen Stücke. Vielleicht inspiriert das ja den einen oder anderen.

Tablett

Wir brauchten ein neues Tablett. Ich fand die Kombination Kirsche und Birke ganz nett. Ich wollte unbedingt abgeschrägte Seitenteile, eine Nut für den Boden und Verbindungen auf Gehrung. Das war etwas tricky mit der Einstellung der Kreissäge, aber einen Lerneffekt sollte das Ganze ja auch haben…

Beistelltische

Nun habe ich seit kurzer Zeit den Duodübler von Mafell und den musste ich ja nun an einem “richtigen” Projekt ausprobieren. Mir fiel spontan eine Zargenverbindung ein. Also baute ich zwei hohe und schlanke Beistelltische.

Übertöpfe

Da ich noch viele Abschnitte von Leimholzplatten herumliegen hatte, baute ich daraus Übertöpfe mit einem Kragen. Auch dafür nutzte ich den Duodübler und es ging wirklich hervorragend!

Holzherzen in Weiß

Herzen gehen immer und da in einigen Tagen Muttertag ist, passt dieses Verwertungsprojekt ganz ausgezeichnet. Ich hatte noch einige rohe Schalbretter herumliegen, die ich grob mit 80er Schleifpapier abschlieff. Ich erstellte mir eine Herz-Schablone, die genau auf die Breite der Bretter passte, zeichnete alles an, sägte sie an der Bandsäge aus, bohrte ein Loch hinein, schliff und rundete die Kanten ab und lackierte sie mit Kreidelack.

Holzherzen – Edelvariante

Da ich noch so viele Reststücke Walnuss und Birke gefunden habe, wollte ich die Herzen auch in einer Edelvariante bauen. Etwas dicker als die weißen Herzen und nur geölt. Also sortierte ich die Resthölzer, leimte sie zusammen und sägte wieder Herzen aus, allerdings eine Nummer größer. Es folgte wieder das Schleifen und das Abrunden der Kanten und dann viel Handschleifen… seeehr viel Handschleifen… bis 240er Korn. Aber sobald die Herzen mit Öl in Verbindung kommen, ist der ganze Aufwand vergessen. Sie sehen echt toll aus!

Teelichthalter / Minihocker /Tischchen…

Ja so genau ist mir nicht klar, was ich da jetzt gebaut haben soll, denn es wurden von jedem, der die Teile gesehen hat anders genannt oder verwendet… Meine ursprüngliche Idee waren Teelichthalter. Verwendet werden sie jetzt aber als Minihocker für Blumentöpfe, bzw. als Tischchen für Dekosachen. Leider habe ich vom Bau keine Fotos gemacht, deshalb hier die Kurzbeschreibung.

Ich sägte einen Großteil der Leimholzleisten quadratisch zu. Da dieses Leimholz 18 mm stark war, sägte ich es an der Kreissäge auch 18 mm breit. Ich überlegte mir die Größenverhältnisse und längte dann die Einzelteile an der Kappsäge mit Hilfe eines Stoppklotzes (ja richtig… ich schreibe nicht Stopblock… wir sind ja hier in Deutschland…) ab. Mit Leim und dem Druckluft-Pinnagler baute ich erst jeweils zwei Rahmen und setzte diese dann zu einem Gestell in der Form eines offenen Quaders zusammen. Dieses Gestell leimte ich oben und unten auf passende Leimholzplatten. Da mir das aber zu langweilig aussah, sägte ich viereckige Leimholzplatten zurecht, die auf jeder Seite etwa 2 cm länger waren, als die Grundplatten und fräste ein Profil in die Kanten. Etwas Ähnliches habe ich bei dem Beistelltisch-Projekt gemacht. Dann leimte ich die größeren Platten oben und unten auf und habe alles grob geschliffen. Es folgte das Lackieren mit Kreidelack und dem “Veredeln” der Kanten mit Schleifpapier (Shabby-Look).

Das war der erste Schwung, aber es geht jetzt immer weiter. Wenn du immer auf dem neuesten Stand sein möchtest, kannst du mir auch auf Instagram folgen (kellerwerker).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert