Neues Schweißgerät

Ich habe ein neues Spielzeug: Ein Schutzgasschweißgerät!

Lange habe ich gesucht und nun bin ich bei Ebay Kleinanzeigen endlich fündig geworden.

Es handelt sich um ein älteres Modell von der Firma Güde, ist aber in einem sehr guten Zustand… dachte ich. Das Gerät sieht aus wie neu und entspricht von seiner Leistung meinen Vorstellungen. Jetzt muss ich nur noch etwas üben und dann kann ich endlich meinen Zaun im Vorgarten fertigstellen.

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Zuletzt habe ich während meiner Lehrzeit mit einem Schutzgasschweißgerät gearbeitet – mann ist das lange her! Das merkte ich auch bei meinen ersten Schweißversuchen…

Bei einem Schutzgasschweißgerät wird ein Schweißdraht von einer Rolle durch den Griff geführt.

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Vorne am Griff ist eine Gasdüse, durch die ein Gasgemisch strömt. Der Lichtbogen wird über den Schweißdraht erzeugt und von dem Gasgemisch umschlossen. Dadurch kommt kein Sauerstoff an die Schweißstelle und die Schweißnaht wird sauberer.

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Am Schweißgriff sitzt ein Schalter, mit dem der Schweißstrom und das Gas geschaltet werden. Drückt man drauf, strömt das Gas durch die Düse, der Lichtbogen zündet, der Draht wird von der Rolle mittels Motor abgespult und verbindet sich mit dem Werkstück.

Das knifflige für Anfänger ist dabei das Verhältnis zwischen Stromstärke und Drahtvorschub in Bezug auf das Werkstück zu finden und das Ganze ruhig zu führen.

Mit einem Schutzgasschweißgerät sind feinere und sauberere Schweißnähte herzustellen, als mit dem Elektrodenschweißgerät. Man kann damit wesentlich dünneres Material (z.B. Bleche) verbinden. Zusätzlich  muss man nicht immer die Elektroden auswechseln.

Irgendwie klappte das bei mir aber nicht so richtig. Ich hatte starke Spritzentwicklung, teilweise riss der Lichtbogen ab, die Nähte sahen porös aus oder waren zu dick. Ich war also etwas enttäuscht, führte die schlechten Ergebnisse aber auf mein eigenen Unvermögen zurück – was sicherlich zum Teil auch so war…

Mir fiel dann während einer Schweißpause auf, dass das vordere Stück vom Griff am Schlauchpaket lose war. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, aber da meine Schweißergebnisse nicht besser wurden, schraubte ich den Griff einfach auf.

Leider habe ich davon keine Fotos, deshalb beschreibe ich kurz, was ich entdeckte:

Das vordere Stück, in dem der Draht läuft war lose. Das Stück steckt in einem Messingstück und war mit einer Madenschraube befestigt. Ich musste also nur die Madenschraube in dem Messingstück anziehen, in dem auch der Gasschalter sitzt. Dann bemerkte ich, dass der Gasschlauch, der am Messingschalter angeschraubt ist, auch nicht richtig fest sitzt. Es entwich immer etwas Gas. Zusätzlich war die Klemme für den Stromanschluss locker, sie ist mit einem Kabelschuh zwischen Verschraubung des Gasanschlusses und dem Messingschalter angeklemmt. So kann das ja auch nicht funktionieren…

Zusätzlich fiel mir auf, dass der Mikroschalter, mit dem man den Lichtbogen zündet vor dem Gasschalter schaltet. Das heißt, es entsteht erst der Lichtbogen und dann kommt irgendwann das Gas. Damit das Gas aber überhaupt erst strömen kann, musste ich den Schalter stark drücken und neigte somit zum Verwackeln beim Schweißen. Ein Teufelskreis….

Ich legte ein Kunststoffplättchen zwischen Schalter und Gasschalter, damit sowohl der Mikroschalter, als auch der Gasschalter gleichzeitig betätigt werden konnten. Eigentlich kenne ich es so, das erst das Gas strömt und dann erst der Lichtbogen gezündet wird. Naja, schauen wir mal.

Danach habe ich alles befestigt, zusammengeschraubt und weiter meine Schweißversuche durchgeführt. Was soll ich sagen… jetzt geht es!

Ich muss zwar noch viel üben, um ein Gefühl für das oben beschriebene Zusammenspiel zwischen Drahtvorschub und Stromstärke zu kriegen, aber die Nähte sehen jetzt im Vergleich zu den ersten Versuchen richtig gut aus.

Und was braucht der gemeine Schweißer natürlich als erstes… richtig… einen Schweißplatz…

Ich hatte noch ein Regaleinlegeboden aus Blech, sowie Vierkant-Stahlprofile in unterschiedlichen Längen und Größen herumliegen. Das sollte meine Arbeitsplatte werden.

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Den Regalboden verstärkte ich von unten mit den Profilen, die ich untereinander verschweißte und an den Regalboden anpunktete – das sacht man so als Schweißer… 🙂

Zuerst flexte ich die Profile auf die entsprechenden Längen zurecht.

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Danach entferne ich an den Schweißstellen den Lack mit dem Einhandwinkelschleifer und schweißte alles zusammen.

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Leider sind hier viele Bilder verloren gegangen, bzw. zu unscharf oder verwackelt, um sie Dir zeigen zu können. Aus diesem Grund zeige ich Dir nun die Bilder von dem fertigen Tisch.

So sieht aber das Endergebnis aus:

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der fertige Schweißplatz

 

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Mit Winkeln ist der Tisch an der Wand befestigt

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Jetzt hat mein Schraubstock einen festen Platz

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Auf der einen Seite musste ich den Winkel wegen des Wasserhauptrohres ausklinken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An diesem tollen Schweiß-Arbeitsplatz konnte ich bequem meine Pfosten für den Zaun im Vorgarten fertigstellen.

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Und somit war der Rest ein Kinderspiel!

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Jetzt können wir endlich diese unansehnlich Mauer neu streichen und dann hat die liebe Seele (und meine Frau) wieder Ruhe…

Herzliche Grüße

Frank

-Der Kellerwerker-

 

 

4 Gedanken zu „Neues Schweißgerät

  1. Florian

    Moin, Kann man ein Schutzgasschweißgerä bedenkenlos im Keller betreiben? Propangasflaschen sollten ja zum Beispiel nicht im Keller gelagert werden.

    Gruß
    Florian

    Antworten
    1. Frank Rath

      Hallo Florian,
      ich denke das es da keine Probleme gibt. Das größere Problem ist sicherlich die Abluft für die Schweißgase…

      Herzliche Grüße
      Frank

      Antworten
  2. Markus

    Hallo Frank,
    wirklich sehr interessant von deinen Erfahrungen zu lesen. Es ist natürlich ärgerlich wenn das Schweißgerät erstmal repariert werden muss, aber ein Glück hat es ja dann doch geklappt. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen. 😉

    Den selbstgebauten Schweißplatz finde ich echt nicht schlecht. War es ein großer Aufwand den zu bauen? Ich denke nämlich auch darüber nach wie ich mir am besten einen vernünftigen Arbeitsplatz schaffe…

    Viele Grüße
    Markus

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  3. Jonas

    wow also Respekt. Ich hätte das nicht hinbekommen.
    Hätte das irgendwo abgeben müssen. Oder notfalls zurückgeben (bei Garantie)

    Wie Markus erwähnt hat, muss ich mich zum Thema selbstgebauten Schweißplatz anschließen. Echt gut gelöst. Tolle Arbeit.

    Gruß
    Jonas

    Antworten

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