ACHTUNG: Alle Arbeiten an elektrischen Geräten erfordert ein gewisses Maß an Umsicht und Sorgfalt. Fachkenntnisse wären natürlich sehr hilfreich, sind aber erfahrungsgemäß eher selten. Deshalb ist dieser Artikel keine Anleitung, sondern ich beschreibe hier nur meine Vorgehensweise. Nebenbei habe ich aber auch mal Energieelektroniker gelernt…
Tja, nun habe ich einen tollen 400 V Drehstrommotor für mein Projekt gefunden und habe aber zu Hause nur 230 V Steckdosen.
Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt eine Elektrofirma anzurufen und sich einen Drehstromanschluß installieren zu lassen… oder man nutzt die Steinmetzschaltung!
Die Steinmetzschaltung ist eine Art einen Drehstrommotor anzuschließen, damit er mit 230 V betrieben werden kann. Das klappt aber nicht mit allen Motoren!
Nur Motore, die auf dem Typenschild ausweisen, dass sie sowohl mit der Stern-, als auch mit der Dreieckschaltung (230V/400V bzw. 220/380V) betrieben werden können, laufen auch mit 230 V. Motore die mit 400V/690V gekennzeichnet sind funktionieren damit nicht.
Das sieht zum Beispiel so aus:
Der große Vorteil dieser Anschlußart ist natürlich, dass ich keine Drehstromsteckdose benötige. Der Nachteil ist, dass der Motor im 230 V-Betrieb beim Anlaufen wesentlich weniger Kraft hat. Klar es fehlt ja quasi eine Phase. Diese fehlende Phase wird mit einem sogenannten MP-Kondensator ausgeglichen, den man sich besorgen muss.
In den Fällen, in denen schon beim Anlauf des Motors ein hohes Drehmoment benötigt wird, kann man zusätzlich einen sogenannten Anlaufkondensator nutzen, der nur solange geschaltet ist, bis der Motor seine Nenndrehzahl erreicht hat. Diese Anforderung stelle ich aber nicht an meinen Tellerschleifer.
Der MP-Kondensator (Metallpapierkondensator) muss eine ausreichende Spannungsfestigkeit vorweisen (mind. 400 V), weil er sonst zu schnell kaputt geht.
Kondensatoren gibt es in allen möglichen Größen. Für die Ermittlung des richtigen Kondensators gilt die Fausformel:
Motorleistung in KW x 60 bis 80µF
Zum Beispiel hat mein Motor 1,1 KW x 80µF = 88 µF
Da ich keinen 88 µF Kondensator gefunden habe, nahm ich den in der nächst kleinere Größe – in diesem Fall 80 µF. Ich achtete darauf, dass der Kondensator mit einem Anschlußkabel versehen war. Im Internet findet man diese Kondensatoren als Motorkondensator oder eben MP-Kondensator. Mich hat dieser Kondensator rund 20,00 € inkl. Versand gekostet.
Anschließen des Kondensators und des Motors
Der Motor hat einen kleinen Kasten, in dem sich die Anschlußklemmen befinden. Es sollten mindestens 6 Klemmen – also Gewinde mit Muttern vorhanden sein, in etwa so:
Es handelt sich bei diesen Klemmen um die Anschlüsse der Motorwicklungen.
An den Klemmen befinden sich normalerweise kleine Plättchen, die die Klemmen untereinander verbinden. Um den Motor mit einer Dreieckschaltung zu betreiben, müssen die Plättchen in diesem Fall hochkant verbunden werden und zwar so:
Die Anschlußkabel werden gemäß der nachfolgende Schaltung angeschlossen:
Der Kondensator ist an der Stirnseite des Gehäuses mit einem M6 Gewinde ausgestattet. Ich bog einen Winkel aus Flacheisen zurecht und schraubte ihn mit dem Kondensator an den Motor. Wichtig ist, dass der Winkel und damit der Kondensator entweder direkt mit dem Metallgehäuse des Motors verbunden ist oder dass man den Kondensator über das Gewinde erdet.
Wie auf dem Schaltplan zu erkennen ist, kann man bestimmen. ob der Motor recht oder links laufen soll.
Ich werde in der nächsten Zeit zusätzlich einen Schalter für Rechts-/Linkslauf anbauen. Vorerst betreibe ich den Motor nur über ein Anschlußkabel mit Stecker.
Endlich mal eine wirklich informative Seite ohne viel blah blah und Werbung, und auch für einen Dummie
wie mir zu verstehen,klasse!
Hallo Matt,
sorry für die verspätete Antwort auf deinen Kommentar.
Ich freue mich sehr, dass dir mein Blog gefällt. Ich bin auch kein Freund von Bannerwerbung. Das wird auch erstmal so bleiben.
Außerdem ist mein Motto: Von einem Dummie für andere Dummies… 🙂
Herzliche Grüße
Frank
Ooo….Bürn !!!!
Hallo Frank. Ich habe gerade dein Beispiel wie eine 380 v Motor mit 230 v betrieben werden kann. Ich habe ein alter schöne Ständebohrmachine geerbt und möchte ihn anschließen. Alles passt von deine bilde und Beschreibung nur zwei fragen noch. Wenn man sie Kondensator berechnet geht geht man von der Motor Kw bei 230 od. 400 Volt aus. Meine hat 0.5 oder 0.7 Kw. Und die andere frage, meine L R ein aus Schalter scheint anders zugeordnet sein. Ist es egal an welsche Wicklung angeschlossen wird. Bin leihe und Britte dazu mit wenig Ahnung :-). Danke für Dein Hilfe. Gruß Ian. Ps. Habe Fotos gemacht aber kann leider nicht anhängen.
Hallo Ian,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Die Leistungsangabe bezieht sich immer auf die angegebene Betriebsspannung – also 380 / 400 V.
Die Frage mit der Wicklung habe ich leider nicht verstanden. Grundsätzlich ist es egal, welche Wicklung über den Schalter laufen.
Wenn Du aber Laie bist, solltest Du dir jemanden holen, der davon etwas mehr versteht, bevor dir der Motor um die Ohren fliegt…
Herzliche Grüße
Frank
Hallo Frank,
Ich habe einen Pellet-Heizkessel mit Förderschnecke die mit Getriebe am Motor angebaut ist.
Der original Motor hatte 0.09 KW 1350 Umdrehungen minute 230 V 60 Hz 1,4 A und einen Kondensator
8uF 450 Volt
Leider hat der Motor oder der Kondensator den Geist aufgegeben so das ich gezwungen war mir einen
neuen Motor zu bestellen. der neue Motor ist von der Anflanschung der gleiche Typ jedoch ein
Drehstrommotor mit 0,12 kW 1360 Umdrehungen 220-240/380-420 V .Da ich wie Du ebenfalls nur 230V
zur Verfügung habe,habe ich den Motor in Dreieck geschaltet aber keinen passenden Kondensator zu Hand,und mit den provisorich eingebauten 12uF Kondensator habe ich keine Anlaufleistung.Erst wenn ich die Welle per Hand andrehe fängt sie an zu arbeiten und läuft bis zu nächsten Brennerfüllung.
Vieleicht kannst Du mir einen Rat geben welche Kondensatoren ich einbauen muß damit ich nicht alle 2 Minuten per Hand andrehen muß. Ich würde mich au deinen Ratschlag freuen und bedanke mich im voraus
Freundliche Grüße
Karl-Heinz Dietzel
.
Hallo, ich bin zwar vom Fach, aber die Formel zur Kondensatorgröße hatte ich nicht mehr parat.
Ist auch weiter nicht schlimm, die braucht man eh nur alle paar Jahrzehnte 😉
Aber vielen Dank für die Info.
Werner
hallo, du brauchst eine 400 V festen kondensator mit 20 mycrofarard
der nullleiter wird am motor angeschlossen und die phase am motor, der kondensator wird an die bestehende phase angeschlossen und der 2.te draht vom condensator am motor, dann funktioniert das ganze um ganze 20 euro, drehriuchtung ändern , drähte vertauschenm
motor mit 230 anschließen , phase am kondensator und de draht vom kondensatoranschließen 20 microfarad (400V)am motor anschließen
kostet ca 12 euro
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps, hat funktioniert – wirklich ne hilfreiche Seite!
Noch ne Frage: wie müsste ich einen Schalter für Rechts-/Linkslauf anschließen und welchen Schalter hole ich mir am besten.
Mit besten Grüßen
Gunther
Genau was ich gebraucht hab!
Einfach und Verständlich erklärt. Top!
DDR-Bandsäge läuft, danke für die Anleitung. Super Sache 🙂
Hallo Frank, bitte stelle noch die Formel zur Betriebskondensator-Berechnung rein !
KW Motor X 60 µF = Kondensator µF ( 2,2 KW X 60 µF = 132 µF Kondensator ) oder
KW Motor X 80 µF = Kondensator µF ( 2,2 KW X 80 µF = 176 µF Kondensator )
Ich nehme den mit 80µF damit der Kondensator nicht zu Warm wird denn zu heiß = Kaputt !
MfG. Hartmut
Hallo Frank,
Sorry ! ! ! habe erst später gesehen das die Formel schon drin steht .
MfG. Hartmut
Hallo,
Ich habe meinen Motor nach dem Plan angeschlossen. Wenn ich anschalte brummt der Motor, die Welle zuckt ein bisschen und dann passiert nix. Von Hand lässt sie sich im eingeschalteten Zustand nicht drehen. Was kann ich da falsch gemacht haben
Drehstrommotor 1,5 KW (für 230V in Steinmetz geeignet)
Kondensator 140 mF, 400V
So sieht er aus. Brücke w2 u1, u2 v1, v2 w1
W2. U2. V2
U1. V1. W1.
Habe wie folgt angeschlossen :
L an W2. N an U2. PE an Erdung Motor
Kondensator an V2 und U1
Grüße
Hallo Jens,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Eine Ferndiagnose ist immer etwas schwierig.
Bei meinem Tellerschleifer ist es manchmal so, dass ich ihn erstmal leicht drehen muss, damit er losläuft. Das hat etwas mit dem Drehfeld zu tun.
Wenn du nur die Motorwelle drehen willst, ist das natürlich schwierig. Wenn du die Möglichkeit hast, einen Teller oder ein Rad auf die Welle zu montieren, wirst du wahrscheinlich den gleichen Effekt sehen, wie bei meinem Tellerschleifer.
Herzliche Grüße
Frank
Hallo,
erstmal Danke für die hilfreiche Website!
Meine Frage: gibt es etwas zu beachten bei der Wahl der Kondensatoren?
Ich habe einen Drehstrommotor mit 0,55 Kw, also x 80 entspricht 44 µF!
Ist dieser Link passend für den Drehstrommotor?
https://www.amazon.de/Kondensator-40µF-450V-mit-Anschlusskabel/dp/B00S4T0VH6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1515849962&sr=8-1&keywords=kondensator+40µf
Hallo Johannes,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich kann dir leider nicht sagen, ob dieser Kondensator geeignet ist.
Ich persönlich würde mich auch auf anderen Seiten umsehen, bevor ich bei Amazon kaufe, weil dort häufig interessante und hilfreiche Informationen zu finden sind.
Herzliche Grüße
Frank
Hallo
Hab Heute Dank deiner Seite einen alten Drehstrommotor zum laufen bekommen .
Hab in schon ne weile und er ist recht alt .
Hab aus einem Alten Kondenstrockner den Kondensator ausgebaut 12,5 uF für einen 0,18 Kw Motor.
Dan nach deiner anleitung angeschlossen und siehe da ER LEBT 🙂
Danke für die Info
Hallo ,
ich habe ein Motor mit 80Watt der aktuell mit 400 v betreiben wird wollte ihn auf 230v umrüsten da der Motor nur eine kleine Ständerbohrmaschine antreibt. Hab es mit einem 5uF Kondensator versucht Motor läuft, aber nicht so wie es sein soll. Ideen das Problem anders zu lösen z.B. FU oder doch das ganze system auf 24V umrusten mit neuem Motor und und Drehzahlregler?
MfG
Hallo David, versuchen Sie es mal mit 8 bis 10 uF , die Regel lautet: 7 uF pro 100 Watt. Auf der verlinkten Webseite finden Sie die Tabelle. ( http://www.e-plan.josefscholz.de/Steinmetz/SteinmetzMotorschaltung.html ) . Viel Erfolg damit !
Hallo liebe Freunde,
ich restauriere selbst Uralt – Anlagen und habe mir dazu einen Kondensatorkasten mit Umschaltung gebaut. Eingang ist entweder über Extra – Trafo bis 70 Volt Wechselstrom oder per Netz. Umschaltung in 10 ´er Schritten , also von 10 bis 100 uF mit mehreren Kondensatoren und Schaltern. Alte Drehstrom – Motoren haben manchmal kein Typenschild mehr und dann muß ich immer raten. So kann ich nach und nach ausprobieren wann der Motor ordentlich anläuft und wie er auch unter Last reagiert. Dann sehe ich anhand der Schalterstellung welchen Kondensator ich dann beim Kunden einzubauen habe. Den Extra – Trafo ( 70 V – 5 A ) habe ich mir mit einem Ringkerntrafo gewickelt , mit dem mache ich die erste Prüfung, ob der Kandidat überhaupt will und wie die Wicklungen sind. Damit und mit 100 uF bekam ich sogar schon mal einen uralten AEG- Schleifringläufer mit 9,5 KW zum Laufen, allerdings sehr langsam…
Vielen Dank für diese informative Seite. Habe nach der Anleitung den alten 1Kw-Kompressormotor mit einen Kondensator 80mf bestückt. Er läuf auch an und dreht sich (ohne Last). Jetzt habe ich den Kompressor fertig verschraubt. Leider läuft der Motor nicht mehr an. Er schafft es nicht, den Kompressor zu bewegen. Was kann ich tun, dass der Motor mehr Kraft zum Anlaufen hat?
Hallo Frank ,
Ich benötige mal bitte deine E-Mail Adresse wo ich dir Bilder schicken kann , da ich eine Frage dazu habe der schreib mich auf meiner E-Mail Adresse an und ich schicke dir alles zu .
K-muck@t-online.de
Vielen Dank
Hallo und danke für diese Anleitung zum Anschluss eines 400V Motors an einen 230V Motor! Ich habe mich seit meiner letzten Bastelstunde in meinem Heimwerkerkeller gefragt, wie man sowas bewerkstelligt. Ich wusste gar nicht, dass die Motoren eine bestimmte Kennzeichnung dafür brauchen. Ich beschäftige mich auch mit einem Öltransformator, der für die Niederspannung genutzt wird. Vielleicht kann man den Sachverhalt davon für die Motoren übertragen.
Prima Info!!…ohne unnützes blabla!…kann man nur empfehlen.
Trotz all dem…hab ich noch eine Frage: Habe einen Motor aus einer Verlassenschaft übernommen…etwas ramponiert, so daß Er sich nicht mehr drehen konnte, was aber reparabel war. Leider auch elektrisch…denn der Anschluss-Kasten fehlt und die 6 aus dem Motor kommenden Phasen (rot, schwarz, grün, blau, weiss und gelb) enden frei fliegend. Kann mir jemand sagen, um welche Phasen es sich da jeweils handelt?
Ich denke, das Besorgen eines entsprechenden Anschluss-Kasten dürfte das kleinste Problem sein.
Hallo Josef,
sorry aber so eine Ferndiagnose ist mir nicht möglich. Aber es gibt verschiedene Internetforen, in denen sich richtige Experten tummeln und dir sicherlich eine korrekte Antwort liefern können.
Vielen Dank für deine korrekte Meinung zu meinem Blog… 🙂
Herzliche Grüße
Frank
Erst ein hallo aus Brasilien !so auch als gelernter Elektriker weis ich nicht was ich tun soll ,hier in Brasilien im Bereich São Paulo ist ein Netz mit drei Phasen 220 v jetzt habe einen vier ps Motor geschenkt bekommen habe aber nur zwei Phasen 220v der Motor war als Stern Schaltung verdrahtet der Motor hat bei einem Freund mit drei Phasen funktioniert ein Typenschild gibt es nicht kannste mir helfen vielen Dank im Voraus
Hallo, wirklich tolle Seite.
Auch ich habe ein Problem mit einen Elektromotor bzw. ich weis nicht wie ich diesen anschließen soll.
Bei Ebay habe ich einen Schredder gekauft der aus einen Pfandautomat ausgebaut wurde. Der Motor ist mit 400V beschildert aber der Pfandautomat wurde mit 230V betrieben. Jetzt habe ich den Schredder und aus dem Motor hängt ein 5 Adriges Kabel wovon 4 Adern Schwarz sind und von 1 bis vier nummeriert sind. Die fünfte Ader ist Grüngelb. Wie oder welche Adern kommen an die 230V Steckdose? Am Motor sind die Adern wie folgt angeschlossen. 1=V1 – 2= U1 – 3=W2 – 4=U2 Der Grüngelbe ist am Gehäuse angeschlossen. Brücken oder andere Verbindungen sind nicht vorhanden oder zu sehen, auch kein Kondensator. Kann mir vielleicht jemand helfen?
Habe folgendes vergessen. Die Klemem V2 und W1 sind frei, bzw. da ist kein Draht angeschlossen. Aus meiner verzweiflung heraus, habe ich mal die Adern 2,3,4 zusammen an die Phase und die Nr. 1 an den Null der Steckdose gehalten. Der Motor lief eine kurze Zeit aber nach dem ich die Drähte wieder herauszog und es später nochmal probieren wollte, dreht der Motor nicht mehr und brummt nur
Richtig Gut danke
Peter…
Prima Blog!
Ich habe einen alten Asynchronmotor mit der Kennzeichnung:
ELIN 3 PH
380/380V
0,37/0,51kW
0,486/0,774 cos phi
DAB -40%
Kann ich diesen auch mit der Steinmetzschaltung betreiben?
Ich bin noch am Zerlegen der Maschine (EMCO Universal) und habe den Anschlusskasten noch nicht.
Nur damit ich nicht umsonst Energie investiere 😉
Stephan