Wieder neues Werkzeug…

In meinem vorletzten Beitrag, der im Übrigen schon sehr lange her ist, habe ich über meine Neuanschaffungen in der Werkstatt berichtet. In den Wochen darauf kamen allerdings weitere neue Mitbewohner dazu, die ich dir natürlich nicht vorenthalten möchte:

Bandsäge

Ich nutze seit vielen Jahren eine alte Bandsäge von Inca. Ich habe sie gebraucht für 20 € gekauft und wieder flott gemacht, nachdem sie offensichtlich 20 Jahre in einer dunklen Ecke einer Lagerhalle herumstand. Sie hat eine Durchlasshöhe von 140 mm und ist nicht wirklich durchzugsstark. Für leichte Sägearbeiten war sie ausreichend, allerdings konnte ich damit keine Bretter oder Bohlen auftrennen. Das wollte ich aber…

Mir schwebte seit langer Zeit eine kräftige Bandsäge mit einer Durchlasshöhe von mindestens 20 cm vor. Da ich mehr mit Blockware aus dem Holzfachhandel experimentieren wollte, kam ich natürlich um diese Anschaffung nicht herum… hüstel…

Also informierte ich mich so gut ich konnte und kam auf die Sabre 350 von Recordpower. Als sie geliefert wurde, fiel mir siedendheiss ein, dass sich meine Werkstatt ja im Keller befindet und das 160 Kg Monster da irgendwie runter transportiert werden musste… Glücklicherweise war die Maschine teilzerlegt und ich fand einen netten Helfer, der mit bei dem schwersten Teil zur Hand ging.

Es war doch ein recht weiter Weg, bis die Maschine komplett einsatzbereit war. Im Lieferumfang war aber das benötigte Werkzeug (in hochwertiger Ausführung), sowie eine wirklich sehr gut gestaltete Anleitung. Ich brauchte etwa 3 Stunden dafür. Leider waren seinerzeit der Winkelanschlag, sowie das passende Fahrwerk nicht lieferbar, so dass ich mir mit zwei Schwerlastrollen eine provisorische Lösung gebaut habe.

Tja was soll ich sagen… “ein kleiner Schnitt für die Menschheit, ein großer für mich…” Die Säge ist genauso, wie ich sie mir gewünscht habe. Groß und kräftig genug für meine Projekte und mobil genug für meine kleine Kellerwerkstatt. Mittlerweile habe ich mir verschiedene Sägebänder zugelegt und alles mögliche gesägt. Auch der Winkelanschlag und das Fahrwerk sind eingetrudelt. So einfach, wie es in den einschlägigen youtube-Kanälen vorgeführt wird ist es mit dem Auftrennen von Brettern im Übrigen nicht, aber auch hier macht Übung den Meister…

Hobelmaschine

Seit vielen Jahren habe ich eine Hobelmaschine, mit der ich von Anfang an unzufrieden war. Daher möchte ich auch gar nicht weiter über diese Maschine schreiben. Ich habe sie verkauft und mir eine neue Hobelmaschine – also einen kombinierten Abricht-Dickenhobel gegönnt. Die Auswahl war allerdings ziemlich schwierig. Ich liebäugelte mit einer Hammer oder einem größeren Modell von Recordpower, aber da waren ja noch die Kellerstufen und die erforderliche Mobilität. Sie musste auf jeden Fall rollbar sein und durch meine schmalen Kellertüren (70 cm) passen. Daher entschied ich mich für die PT260 von Recordpower. Die Wahl fiel auf auf diesen Hersteller, weil ich mit meiner neuen Bandsäge von Recordpower sehr zufrieden bin. Es handelt sich um eine eher kleinere Hobelmaschine, die nahezu baugleich auch von Holzstar und anderen Herstellern gebaut wird. Sie weist eine maximale Hobelbreite von 260 mm auf und wird mit einem Fahrgestell geliefert.

Der Aufbau war nicht sehr problematisch, allerdings habe ich ewig gebraucht, um die Messer richtig einzustellen. Ich führe das einfach mal auf meine mangelnde Erfahrung in diesem Bereich zurück. Die Maschine tut was sie soll, im Nachhinein hätte ich mich aber lieber doch für eine Nummer größer entscheiden sollen. Ich kann allerdings gar nicht so genau sagen warum. Vielleicht weil solche Kleinigkeiten, wie die billig wirkende Absaughaube oder das schlecht festzustellende Fahrwerk den Gesamteindruck trüben.

Auf jeden Fall eröffnen sich nun mit der Kombination Bandsäge und Hobelmaschine ganz andere Möglichkeiten der Massivholzbearbeitung.

Zylinderschleifmaschine

Eine Maschine bei der sich bei Hobbyholzwerkern die Geister scheiden ist zweifellos die Zylinderschleifmaschine. Die einen sagen, sie ist im Privatbereich eher unnötig, die anderen schwören darauf aufgrund der schnellen und gleichbleibenden Ergebnisse.

Da ich im Dezember viele Schneidebretter auf meiner ToDo-Liste hatte, entschied ich mich für den Kauf einer Zyklon 405 von Holzstar. Die Zahl 405 steht sinngemäß für die maximale Schleifbreite. Auch bei dieser Maschine stand für mich die Mobilität im Vordergrund. Dieses Modell wird serienmäßig mit einem Fahrwerk und seitlichen Tischverbreiterungen geliefert.

Im Nachhinein sind diese Tischverbreiterungen zwar sehr nützlich, sorgen aber dafür, dass die Maschine nicht durch die Türen passen. Das Abnehmen und Anbauen ist aber etwas aufwändiger, weshalb ich die Schleifmaschine erstmal in der Werkstatt stehen lasse. Wenigstens bis ich die Tischverbreiterungen klappbar gemacht habe – die Scharniere liegen nun schon längere Zeit auf meiner Werkbank…

Ich bin sehr zufrieden mit der Schleifmaschine. Wer allerdings so wie ich glaubt, dass man sie nur einschaltet und die Werkstücke wie durch eine Pizzabackmaschine schiebt, dem sei versichert, dass dem nicht so ist…

Bis ich ein Gefühl für die Einstellungen bekommen habe hat es lange gedauert… sehr lange… Zwischenzeitlich wollte ich den Hersteller verklagen, den Erfinder dieser Art von Maschine verprügeln und alle Händler von Zylinderschleifmaschinen weltweit von weiteren Verkäufen dringend abraten. Es soll hier aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass die beiliegende Betriebsanleitung nicht sehr ausführlich und dementsprechend nicht umfassend hilfreich ist. Das beginnt schon mit dem Wechsel der Schleifbänder. Ich hatte parallel eine Rolle Schleifbänder bestellt, weil es hieß, man könne “handelsübliches Schleifband” nehmen. Allerdings stellte sich heraus, dass ich schmaleres Schleifband bestellt hatte, als der Hersteller offensichtlich vorgesehen hatte. Die Maschine wird mit 80er Schleifband geliefert, welches bereits auf der Schleiftrommel sitzt. Hätte ich die gleiche Breite gehabt, hätte ich das vorhandene Schleifband als Muster nehmen und die nachfolgenden Bänder entsprechend zurechtschneiden können. Man muss nämlich sowohl am Anfang, als auch am Ende das Band abschrägen, damit es in die Halteklammern passt. Nun musste ich herumexperimentieren, bis die Bänder einigermaßen passten.

Allerdings konnte ich die Funktion der Halteklammern nicht nachvollziehen – es stand auch nichts in der Anleitung, was mir geholfen hätte… Also musste ich auch damit herumexperimentieren und das entwickelte sich zu einer schmerzhaften Angelegenheit, weil ich mir dabei fast die Finger abgebrochen hätte! Dazu werde ich aber wohl nochmal einen eigenen Beitrag schreiben, weil diese Geschichte den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde und ich mental noch nicht in der Lage bin darüber zu schreiben…

Jetzt bin ich aber sehr glücklich eine Zylinderschleifmaschine mein Eigen nennen zu dürfen und schätze die Vorteile, die so eine Maschine bietet. Vor allem das Erzielen von exakten Stärken bei Leisten und das gleichmäßige und schnelle Bearbeiten von Oberflächen sei hier erwähnt.

Zyklonsauger

Nein, es handelt sich nicht um einen Schreibfehler. Ich habe mir tatsächlich einen Zyklonsauger gekauft. Es handelt sich um eine kompakte Absauganlage mit zwei Motoren und einem intergrierten Zyklonabscheider.

Ausgangspunkt für die Anschaffung war die Tatsache, dass die alte Absauganlage von Scheppach nicht ausreichend Saugkraft für die Bandsäge hatte. Die Absauganlage nutzte ich schon lange für meine Tischkreissäge und später eben auch für die Bandsäge. Bei der Tischkreissäge fiel es mir nicht auf, dass die Saugleistung nicht ausreichte, aber bei der Bandsäge schon.

Die Absauganlage nimmt nicht viel Platz weg und steht auf Rollen – also perfekt für meine Werkstatt. Die Saugleistung ist der absolute Hammer, allerdings gilt das Gleiche für die Lautstärke… Ich habe mir aber gleich zwei “Schalldämpfer” mitbestellt. Es handelt sich eigentlich um etwa 2 Meter lange Schläuche, die auf die Abluftstutzen aufgesteckt werden. Ich zweifelte beim Auspacken stark an die Wirksamkeit, wurde aber eines besseren belehrt. Die Lautstärke ist sogar beim Betrieb beider Motoren nicht viel lauter als bei einem Haushaltsstaubsauger.

Auch wenn ich es vorher nicht geglaubt habe, hat die bessere Absaugung nicht nur zur Folge, dass weniger Späne umherwirbeln, sondern dass die Schnittgüte bei der Bandsäge besser ist. Vor allem beim Auftrennen von Brettern.

Filteranlage

Apropos herumwirbeln… Ich habe ja nur eine ziemlich kleine Kellerwerkstatt, die keinerlei Abluft nach Außen vorweist. Der erzeugte Staub, vor allem vom Schleifen wirbelt also fröhlich herum, bis er sich an möglichst ungeeigneter Stelle absetzt, um bei der geringsten Berührung erneut herumzuwirbeln. Das hat sich durch meinen neuen Werkstattsauger und den Zyklonsauger schon deutlich verbessert, allerdings schleife ich auch viele Sachen von Hand oder bohre, fräse oder mache sonst irgendwelchen Kram, der Staub erzeugt.

In den einschlägigen Foren habe ich immer mal wieder von einer Filteranlage gelesen, die genau dieses Problem angeht. Also habe ich mir auch so eine “Filterbox” bestellt, genauer das “Werkstatt Luftfiltersystem Serie AC400 von Recordpower”. Es mag hier der Anschein erweckt werden, dass ich in irgendeiner Weise mit dieser Firma verheiratet sein, dem ist aber nicht so. Recordpower kennt mich nicht und mir ist auch keine Person aus diesem Hause bekannt.

Eigentlich handelt es sich bei diesem Teil um einen Lüfter, der hinter einem Filter sitzt, die Raumluft umwälzt und dadurch filtert. Zusätzlich bietet dieses Gerät aber eine Zeitschaltung, sowie eine Fernbedienung, mit der man auch die drei unterschiedlichen Leistungsstufen einstellen kann.

Meine erste Maßnahme nach der simplen Installation war es, die Tür zu schließen und mit Luftdruck jede Ecke meiner Werkstatt auszupusten, während die Filteranlage auf höchster Stufe lief. Meine Güte lag da aber viel Staub herum… Aber die Filteranlage hat ganze Arbeit geleistet. Nach etwa einer halben Stunde herumpusten war meine Werkstatt so sauber, dass man problemlos eine Herztransplantation hätte durchführen können. Das passende Werkzeug ist ja auch vorhanden… 🙂

Im Alltag habe ich sie nur an, wenn ich Schleife oder fräse, bzw, wenn ich mal wieder “Großreinschiff” mache (ich wohne an der Küste…). Fazit: ich bin sehr zufrieden

alles sauber…

Kleiner Bandschleifer

Im Zuge der Bestellung der Filteranlage habe ich mir gleich eine kleine kombinierte Bandschleifer-/Tellerschleifmaschine mitbestellt. Die Bauart dieses kleinen Kerls gibt es von vielen anderen Herstellern, aber meine ist von … ja du kannst es dir sicherlich denken…

Viel gibt es nicht dazu zu schreiben. Sie funktioniert gut und ich nutze sie für ein Buchprojekt, an dem ich gerade sitze. Kleinere Werkstücke werden damit bearbeitet und das einzige, was ich später daran verändern werde, ist das Montieren eines Kletthalters für den Tellerschleifer.

Spindelschleifer

Aber wo wir gerade beim Schleifen sind, möchte ich dir nicht meinen neuen Spindelschleifer vorenthalten. Es handelt sich um das Modell von Triton mit der markigen Bezeichnung
“Oszillierender Spindel- und Bandschleifer TSPST450”. Hier ist der Name Programm und die Zahl 450 jagt dem gemeinen Holzwerker einen freudigen Schauer über den Rücken… Allerdings habe ich keine Ahnung was die 450 aussagen soll, vielleicht die Aufnahmeleistung…

Was sie aber kann ist wirklich beeindruckend. Sie hat einen Bandschleiferaufsatz für handelsübliche Schleifbänder (100×610 mm), sowie fünf Spindelgummis für Schleifhülsen in fünf unterschiedlichen Durchmessern und den jeweils dazu passenden Einlegeplättchen. Sowohl der Bandschleifer, als auch die Schleifspindeln drehen nicht nur, sie bewegen sich gleichmäßig auf uns ab! Das schont nicht nur die Schleifhülsen, sondern führt auch zu einer ziemlich guten Absaugleistung.

Was mich aber wirklich fasziniert hat ist die Tatsache, dass alle Zubehörteile an der Maschine verstaut werden können, wirklich alle! Somit kann ich sie bequem unter meine Werkbank stellen, wenn ich sie nicht brauche und alles bleibt zusammen. Das ist wirklich sehr vorbildlich.

Das Arbeiten mit der Maschine ist ziemlich einfach. Lediglich beim Bandschleifer musst du darauf achten, das Werkstück festzuhalten, damit es nicht durch die Werkstatt fliegt. Woher ich das weiß? Äh.. habe ich irgendwo gelesen…

So, das waren soweit alle neuen Maschinen, die in den letzten Monaten bei mir eingezogen sind. Reicht auch erstmal, wobei ich noch mit einem Frästisch inklusive neuer Oberfräse liebäugel… Leider habe ich aktuell wenig Zeit für die Werkstatt. Das heißt also, ich habe alles was sich der Heimwerker an Werkzeug wünscht im Keller stehen, leider kann ich sie nicht einsetzen, weil ich gerade keine Zeit dazu habe… Das es mal soweit kommt, hätte ich wirklich nicht erwartet…

Aber wir wollen nicht jammern, es kommen auch wieder andere Zeiten. Ich werde jetzt nach und nach einige kleinere Projekte aus den letzten Monaten hier posten. Solltest du Fragen zu den Maschinen haben, schreibe mir einfach eine Mail oder in das Kommentarfeld.

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

0 Gedanken zu „Wieder neues Werkzeug…

  1. Sven Gallinat

    Geiler “Maschinenpark”.. Allerdings wäre ich froh wenn mir so viel Kellerraum zur Verfügung stünde wie dir.. Meiner ist 1,5m x 3,00m klein..
    VG morphus1314

    Antworten

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