Archiv für das Jahr: 2016

Testbericht Bosch GBL 18V-120

Hey, nach vielen Monaten der Abstinenz kommt hier mal wieder ein neuer Beitrag in Form eines Testberichtes.
Die Firma mytoolstore.de hat mir freundlicherweise ein nagelneues Akku-Gebläse, den Bosch GBL 18V-120 zur Verfügung gestellt.
Ein Gebläse…? Für alle, die genau so wenig wissen, wie ich vorher, was das ist und wofür man so etwas einsetzen kann:
Es handelt sich um eine Art Fön für Heimwerker ohne Heizfunktion. 🙂 Das Haarefönen ist zwar nicht unbedingt die Hauptaufgabe dieses Werkzeuges, sinnvoll kann so ein Gebläse trotzdem sein.

Lieferumfang
Das Gebläse wird wird ohne Akku in einem Karton geliefert. Mit dabei ist eine Standarddüse, ein Verlängerungsrohr für die Standarddüse, eine sogenannte Bohrlochdüse und ein Staubfangrohr für die Bohrlochdüse.

Akku

Der Bosch GBL 18V-120 kommt als Sologerät ohne Akku daher und wird mit einem Akku aus der blauen 18 Volt Serie betrieben. Klar, das Blasgerät entstammt ja auch der blauen Profi-Serie. Für den jeweiligen Profi bedeutet das, Akku aus dem (blauen) Schrauber nehmen, in den GBL 18V-120 einstecken und den entstandenen Staub und Dreck wegpusten. Dadurch klassifiziert sich das Gebläse als Ergänzung zu anderen Bosch-Blau-Geräten.  Da die Akkus, die ich im Einsatz habe, eine Kapazität von 4 Ah vorweisen, hält der Bosch GBL 18V-120 etwa 20 Minuten im Dauerbetrieb.

Haptik und Optik

Das Gebläse wirkt handlich und ist mit einem gummierten Griff ausgestattet. Der Griff ist dabei so gestaltet, dass das Gebläse oben und hinten angefasst werden kann. Der Korpus wirkt gut verarbeitet und robust.

Die mitgelieferten Düsen werden mittels Bajonettverriegelung an dem Gebläse befestigt und sitzen fest.

Das Gebläse wird über einen Schiebeschalter eingeschaltet und kann mit zwei unterschiedlichen Leistungsstufen betrieben werden.

Technische Daten

  • Akku: 18 Volt
  • Leerlaufdrehzahl: 17000 U/min
  • Luftstrom: ca. 2000 ltr. / sek
  • Luftstromgeschwindigkeit: ca. 270 Km/h
  • Gewicht: 1,1 Kg ohne Akku

Anwendungsbgebiete
Alleine das Zubehör verrät bereits einen Verwendungszweck, der mich neugierig machte. Eine Bohrlochdüse um Bohrlöcher auszublasen. Macht der gemeine Heimwerker eher selten. Die Profis, die Verankerungen in Stahlbetonwände installieren brauchen es hingegen sehr wohl. Die Bohrlöcher werden ausgeblasen, bevor sie mit einem speziellen Kleber und Dübeln gefüllt werden, um darin z.B. Gewindestangen zu befestigen. Das funktioniert zwar auch mit “Auspusten”, ist aber ineffektiv, geht schnell auf die Atemwege und sieht auch nicht sexy aus…

Ich sehe mein Hauptanwendungsgebiet in dem “Sauberblasen” von Flächen und vor allem von schwer zugänglichen Ecken. In der Werkstatt mache ich das gerne mit meinem Kompressor und einer entsprechenden Blaspistole. Alles was 5 Meter vom Kompressor entfernt ist, konnte leider bisher nicht “beblast” werden, da mein Druckluftschlauch nicht länger ist. Mit dem Bosch GBL 18V-120 ändert sich das ab sofort.

Um herauszufinden, was für den Heimwerker mit dem Bosch GBL 18V-120 alles möglich ist, habe ich verschiedene Sachen ausprobiert. Ich habe auf Laub geblasen, habe in unserem Fahrradkeller herumgeblasen, habe den Treppenaufgang saubergeblasen, meine Werkstatt durchgeblasen, und Papierfetzen aus unserem Beeten weggeblasen. Das ging erstaunlich gut, war aber leider nicht immer sehr sinnvoll. Ich gehe mal näher auf die einzelnen Versuche ein.

Laub blasen

Das Gebläse ist nicht der klassische Laubbläser. Das Blasrohr ist dafür recht kurz. Nichtsdestotrotz kannst du natürlich Laub wegblasen. Das macht aber eher bei trockenem Laub Sinn. Nasses Laub lässt sich kaum von dem blauen Zwerg beeindrucken. Das gilt aber auch für echte Laubbläser, deshalb ist das kein richtiger Minuspunkt. Mit etwas Gefühl kannst du das trockene Laub zu Haufen zusammenblasen. Der Bosch GBL 18V-120 hat dafür die nötige Kraft und den entsprechenden Luftstrom.

Fahrradkeller reinigen

Der Bosch GBL 18V-120 eignet sich hervorragend als Aero-Besen. Statt sich mit dem herkömmlichen Besen über unebene Flächen und zwischen quergestellten Fahrrädern zu quälen, nutzt du den gebündelten Luftstrom, um alles wegzupusten, was da nicht hingehört. Aufgrund des kräftigen Luftstromes gehört dazu nicht nur Papier und Zigarettenstummel, sondern auch kleine Steinchen, Äste und Sand. Ich frage mich allerdings immer noch, woher die Zigarettenstummel und die Äste herkommen… Du solltest dir aber vorher überlegen, wo das Ganze hingepustet werden soll. Wenn du nämlich so wie ich, in dem geschlossenem Kellerraum herumpustest, wird der ganze Staub und Dreck lediglich gleichmäßig im Raum auf verschiedenen Ebenen verteilt. Also Tür auf uns raus mit dem Staub. Das ging dann wiederum schnell.

Treppenaufgang sauberblasen

Eine Arbeit, die mich schon immer richtig genervt hat. Jede Stufe einzeln mit dem Besen oder dem Handfeger bearbeiten und Stufe für Stufe heruntergehen. Fürchterlich und fast so doof wie Tapezieren… 🙂 Mit dem Blasgerät ging das innerhalb von wenigen Minuten in aufrechter (!) Körperhaltung. Unten angekommen wird der Schmutz aufgenommen und entsorgt. Zack – die gute Laune bleibt da wo sie hingehört… bei mir.

Werkstatt reinigen

Da ich bereits in der Vergangenheit mit dem Kompressor schnell mal die Arbeitsplatte oder die Kappsäge reinigte, probierte ich die Reinigung von schwer zugänglichen Stellen aus. Dazu gehörte zum Beispiel die Fläche unter meinem Schweißtisch inklusive dem Schweißgerät. Mit dem sauber gebündelten Luftstrom lassen sich sogar die überall herumliegenden Metallspäne gezielt “zusammenfegen”. Auch die unter dem Schweißgerät liegen “Fremdstoffe” werden dabei erfasst ohne dass ich es wegschieben musste. Klarer Vorteil gegenüber des haushaltsüblichen Besens.

Beet säubern

Auch bei schwer zugänglichen Beeten macht sich das Gebläse ganz gut. Papierfetzen und andere Sachen, die nicht in ein herkömmliches Beet gehören, lassen sich damit ganz gut wegpusten. Allerdings musst du aufpassen, wohin du pustest. Die Gefahr besteht nämlich darin, dass du die Sachen so wegbläst, dass du später nicht mehr zum Sammeln herankommst. Mir war das allerdings egal… aus den Augen, aus dem Sinn… naja, jedenfalls bis die Blätter ganz weg sind… 🙂

Fazit

Ich hätte nie gedacht, dass so ein kleines Gebläse so hilfreich sein kann. Es hat ziemlich Kraft und hielt mit den von mir betriebenen Akkus ausreichend lange durch. Der einzige Nachteil ist die enorme Lautstärke. Gehörschutz ist bei längerem Betrieb durchaus sinnvoll. Gerade da, wo du mit dem Besen schlecht ankommst, punktet das Gebläse. Auch als Begleiter im Auto, wenn du z.B. mit einem Anhänger Laub wegfährst, gestaltet sich die anschließende Reinigung extrem schnell und komfortabel. Aus meiner Sicht macht ein Kauf aber nur dann Sinn, wenn du sowieso schon Akkugeräte aus der blauen Bosch-Serie dein Eigen nennst. Der Kauf eines Ladegerätes mit Akku lohnt sich meiner Meinung nach für den recht begrenzten Einsatzbereich nicht. Aber das ist natürlich immer Ermessenssache. Ich jedenfalls bin froh, dass ich diesen kleinen blauen Helfer nun in meiner Werkzeugsammlung habe.

Danke nochmal an mytoolstore.de,  dass sie mir den Bosch GBL 18V-120 zur Verfügung gestellt haben.

Ein Lebenszeichen

Ja, lange ist es her, seit ich meinen letzten Beitrag in diesem Blog veröffentlichte – über zwei Monate…

Du als Stammleser hast dich sicherlich gefragt, was mit dem Kellerwerker los ist. Verschollen, unerwarteter Reichtum, Unfall, Steuerflucht…?

Nein, natürlich nicht.

In meiner Familie gibt es einen schweren Krankheitsfall und das erforderte und erfordert meinen ganzen Einsatz. Ich habe soweit alle Projekte ruhen lassen und auch das Schreiben der Gastbeiträge bei Einhell habe ich vorerst eingestellt. Es ist schlicht keine Zeit übrig für die Arbeit im Keller, weil es eben andere Dinge gibt, die wichtiger sind.

Wie lange das noch andauert, kann ich leider nicht sagen. Viele Projekte und Ideen warten darauf beendet oder angefangen zu werden. Viele Arbeiten im und ums Haus zeigen sich mir vorwurfsvoll und wollen erledigt werden. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber es gibt wirklich wichtigere Dinge, als Heimwerken…

Das klingt jetzt alles vielleicht etwas traurig und depressiv, aber das entspricht nicht meiner Art. Man kann auch durchaus positive Aspekte aus der aktuellen Situation ziehen: zum Beispiel macht man sich mal Gedanken über Prioritäten, über Werte, über Dinge, die man immer vor sich her schob oder krampfhaft am Laufen hielt. Ich werde und wurde mit Menschen konfrontiert, die über meine “Probleme” nur müde lächeln können und ich sah staunend zu wie sich diese Menschen über Kleinigkeiten mehr freuen, einfache Sachen mehr wertschätzen als ich mir je vorstellen konnte.

Es ist eine Chance, sich mal Gedanken über sein Leben, seine Ziele – natürlich auch über diesen Blog, meine Projekte und meine bisherige Internetkarriere zu machen. Ich weiß nicht was kommen wird, aber ich habe für mich festgestellt, dass ich gerne Dinge baue und mich gerne heimwerklich betätige. Das werde ich auch bestimmt wieder machen. Auch das Schreiben macht mir Spaß, so dass auch dieser Blog sicherlich wieder aufleben wird. Vielleicht in einem anderen Rhythmus aber der Kellerwerker kommt auf jeden Fall wieder!

Bis dahin wünsche ich dir alles Gute – vor allem Gesundheit – und freue mich auf das nächste Projekt, dass ich dir hier präsentieren darf.

Herzliche Grüße
Frank
-der Kellerwerker

Schweißgerät aufrüsten

… oder “pimp up my welder”!

Wie du als Stammleser natürlich weißt, besitze ich seit geraumer Zeit ein Schutzgas-Schweißgerät, welches ich bei einigen Projekten bereits fleißig im Einsatz hatte.

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Während dieser Einsätze zeigen sich natürlich die Schwachstellen, bzw. das Verbesserungspotential und irgendwie hatte ich das überaus dringende Bedürfnis, dieses Potential zu nutzen. Wer mich und meinen Blog kennt, ist sich schon jetzt gewiss, dass dabei irgendetwas schief läuft etwas zu lernen gibt und ich es aber überraschenderweise wieder hinkriege… ja, das war hier auch so… du kennst mich einfach zu gut…:-)

Folgende Dinge haben mich also beim Arbeiten mit dem Güde MIG 170 gestört:

  • zu kurzes Massekabel
  • zu kleine Masseklemme
  • zu kurzes Schlauchpaket
  • zu hoher Druckpunkt beim Schalter am Brenner

Folgende Lösungen habe ich mir dafür überlegt:

  • langes Massekabel
  • größere Masseklemme
  • längeres Schlauchpaket
  • anderen Brenner

Äh…, ja das klingt jetzt nicht sehr überraschend oder innovativ, aber um diese Lösungsansätze hinzukriegen, mussten umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt werden.

Die Masse-Geschichte wäre kein Problem. Anderes Kabel mit einer anderen Klemme anbasteln, fertig. Aber das wäre ja zu einfach. Für das Schlauchpaket geht das zum Beispiel nicht.

Ich habe aber herausgefunden, dass es sogenannte Euro-Anschlüsse für Schweißgeräte gibt. Das sind genormte Anschlüsse, die es dir erlauben, das Schlauchpaket unkompliziert auszutauschen. Für das Massekabel gibt es Bajonettverschlüsse in unterschiedlichen Größen, so dass du auch das Massekabel jederzeit tauschen kannst, ohne das ganze Gerät auseinander nehmen zu müssen. Diese Anschlüsse gibt es bei Ebay und rate mal, wer sich umgehend so etwas gekauft hat… 🙂

ABER (Jetzt kommts):

Es gibt Gründe, warum der Schalter an meinem Brenner so schwer zu schalten ging. Unter anderem wird mit ihm das Ventil für das Schutzgas betätigt, welches im Brenner sitzt. Der Gasdruck steht also bis zum Brenner ständig an. Das war auch der Grund, warum ich meine Gasflaschen bei Nichtgebrauch immer zugedreht habe… sie waren sonst am nächsten Tag leer… das Ventil war wohl nicht ganz dicht.

Um den Euro-Anschluss einbauen zu können, muss das Gas über ein Magnetventil geschaltet werden, weil der Brenner nur einen Schalter für den Schweißvorgang beinhaltet. Das Gas würde also ohne Magnetventil dauerhaft ausströmen. Also habe ich mir ein passendes Magnetventil gleich mitbestellt.

Folgende Materialien habe ich bestellt:

  • Magnetventil für Gasanschluss ca. 14 €
  • Schlauchpaket mit Brenner und Euro-Anschluss – 4 Meter ca. 30 €
  • Buchse Euro-Anschluss mit Kragen, Schlauch und Kabel ca. 17 €
  • Massekabel mit Klemme – 5 Meter ca. 35 €
  • Bajonett-Buchse für Massekabel ca. 5 €

Für diese ganzen tollen Sachen habe ich also etwa 100 € bezahlt. Find ich OK.

Ach ja… kurzer Hinweis in eigener Sache:

Der Umbau eines Schweißgerätes bedingt, dass man in der Elektrik, bzw in der Elektronik Veränderungen durchführt.

DAS IST NICHT GANZ UNGEFÄHRLICH!!!

Ich bin ein ausgebildeter Energieelektroniker, habe also zumindest ansatzweise Ahnung von der Materie. Bitte fummel nicht einfach an deinem Schweißgerät herum, wenn du nicht genau weißt, was du tust. Dieser Artikel soll lediglich der Unterhaltung dienen und ist

KEINE VERBINDLICHE ANLEITUNG!!!

Deshalb gehe ich auch nicht sehr stark auf die technischen Details ein. Du wirst gleich sehen, warum ich das so betone…

Umbau des Massekabels

Fangen wir mit dem einfachsten an: dem Ausbau des kurzen Massekabels und dem Einbau der Massebuchse.

Vom Trafo kommen der Plus- und der Minuspol an zwei Schraubklemmen an.

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Das neue Massekabel hat einen Querschnitt von 25 mm² und deshalb habe ich von der Klemme auch mit einem Stück 25 mm² Kabel die Verbindung zur Massebuchse hergestellt. Dazu habe ich passende Kabelschuhe aufgequetscht. Das kurze Stück Massekabel, sowie die 25 mm² Kabelschuhe habe in der Yacht-Abteilung im Baumarkt gekauft (Batteriezubehör). Die Massebuchse wird mit einer Kontermutter in die Blechverkleidung des Schweißgerätes verschraubt. Die vorhandene Öffnung hatte sogar eine Aussparung für die “Nase” der Buchse, so dass ich an der Öffnung keinerlei Veränderungen vorzunehmen brauchte. Die Nase verhindert später das Drehen der Buchse beim Einschrauben des Steckers. Der Kabelschuh des Massekabels wird einfach auf das vorhandene Gewinde aufgeschraubt… fertig!

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Ich war von dem Material und meinen unglaublichen Fähigkeiten so dermaßen beeindruckt, dass ich gleich den nächsten Schritt anging:

Einbau des Magnetventils

Das Magnetventil weist drei Anschlüsse in Form von Flachsteckern auf. Da es sich ja bei diesem Bauteil um eine Spule handelt, die angesteuert wird und dann das Ventil öffnet, ist es nicht schwer herauszufinden, welche die richtigen Anschlüsse sind. Ich habe mit meinem Messgerät gemessen, welche beiden Anschlüsse eine elektrische Verbindung hatten (Spule) und quetschte auf zwei flexible Leitungen jeweils einen Kabelschuh. Die Masse schloss ich an den Masseanschluss an, der vom Netzkabel kam. Doch jetzt wurde es kniffelig. Das Magnetventil soll nur dann aufmachen, wenn ich den Schalter drücke und schweißen will. Ich musste also den Anschluss des Trafos suchen und den Weg zu dem jeweiligen Schaltrelais finden. Da nahm ich die Spannungsversorgung für das Magnetventil ab und fertig… dachte ich… aber gehen wir weiter.

Das Magnetventil wurde mit zwei Schlauchtüllen geliefert, die eingedreht werden und wo der Schlauch nur darüber gezogen wird. Eine Schlauchtülle drehte ich durch das Blechgehäuse mit U-Scheibe und Gummidichtung in das Ventil, so dass es stramm innen am Gehäuse sitzt und dicht ist… dachte ich… aber gehen wir weiter.

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Einbau des Euro-Anschlusses

Davor hatte ich am meisten Respekt. Der Anschluss muss nicht nur an den “Pluspol” des Trafos angeschlossen werden, sondern er muss auch so sitzen, dass der Drahtvorschub den Schweißdraht gerade in die Seele des Schlauchpaketes führen kann. Auch hier war ich von der Qualität der bestellten Ware wirklich sehr angetan. Mit einem Stück 15 mm Siebdruckplatte konnte ich den Anschluss mit dem Montagekragen so am Gehäuse befestigen, dass alles richtig saß.

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Mit einem Stück 25 mm² Massekabel und zwei Kabelschuhen, wurde der Euro-Anschluss mit dem Trafo verbunden, den Schlauch führte ich zum Magnetventil und befestigte ihn an der Schlauchtülle mit einem Kabelbinder – nur zur Sicherheit…

Jetzt fehlten noch die beiden Leitungen, die vom Schalter des Brenners, bzw. des Euro-Anschlusses kamen. Sie mussten so an der Steuerplatine angeschlossen werden, dass das jeweilige Relais schalten kann. Auch das war nicht sehr schwer zu ermitteln. Ich folgte im Vorwege, also bevor ich das alte Schlauchpaket ausbaute, den Steuerkabeln und ermittelte die richtigen Anschlüsse. Auch hier kamen Kabelschuhe zum Einsatz.

Nachdem alles angeschlossen war, kam der Testlauf. Nun bin ich aufgrund meiner Ausbildung ziemlich vorsichtig, wenn ich umgebaute Geräte das erste Mal teste. Zum Glück!

Das Drama beginnt…

1. Akt: Strom lügt… eigentlich…

Ich stellte das Schweißgerät so hin, dass ich es von etwa zwei Metern Entfernung einschalten und den Schalter am Brenner betätigen konnte. Ich schaltete das Gerät ein und der Lüfter lief erwartungsgemäß an. Super. Ich betätigte den Schalter am Brenner und …. alles war dunkel…

Ein Hoch auf Gottfried Biegelmeier, dem Erfinder des FI-Schutzschalters!

Ja die Sicherung fiel und der Haupt-FI-Schutzschalter gleich mit. Hmmmm…

Ich trennte alles vom Netz, drückte Sicherung und FI wieder rein und machte mich auf die Fehlersuche. Augenscheinlich gab es keinerlei Schäden am Schweißgerät, keine Versengungen oder ähnliches.

ich verfolgte die neu angeschlossenen Leitungen und war mir sicher alles richtig angeschlossen zu haben. Ich zog die Ansteuerung für das Magnetventil ab und versuchte es nochmal. Gerät einschalten… Lüfter läuft… Schalter am Brenner betätigen… Drahtvorschub läuft… Hmmmm komisch. Der Fehler lag also an der Ansteuerung für das Magnetventil. Ich überprüfte alles nochmal und kam zu dem Schluss, dass sich alle Sicherheitseinrichtungen und auch der Strom an sich einfach nur geirrt hatten. Kann ja mal vorkommen… (Spätestens hier erkennst du die massive Baudiele, die sich vor meinem Kopf befand…) Im Nachhinein könnte ich mir immer noch in den A….rm beißen.

In der Gewissheit, dass sich Alles und Jeder außer mir irrte, schloss ich alles genauso an, wie vor dem Knall und probierte es nochmal aus. Das Ergebnis ist jedem normaldenkendem Heimwerker klar: es knallte wieder und diesmal waren auch zwei Leiterbahnen auf der Platine verraucht. Nachdem ich mit meinem Messgerät auf Fehlersuche ging, stellte ich schnell fest, dass das Steuerrelais seiner Empörung über mein stümperhaftes Verhalten mit kontinuierlichem Durchgang Ausdruck verlieh… Und erst jetzt fielt mir auf, dass ich …Simsalabim… die Anschlüsse am Magnetventil vertauscht hatte… Ich habe einen Kurzschluss hergestellt… zweimal hintereinander…! Bravo Kellerwerker!

Zum Jammern fehlte mir die Lust, also suchte ich im Internet nach einem Ersatzrelais und bestellte ein Neues in… Italien… über Ebay… wo sonst? In ganz Deutschland gab es keinen Ersatz. Also nochmal 12 € investiert und vier Tage warten, bis es geliefert wird. In der Zwischenzeit reparierte ich die Platine.

Statt einem kamen vier Relais. Ok nicht schlimm. Wenn du mal eines brauchst, schick mir eine Mail. Kostet nur 12€… Freundschaftspreis…:-).

Nachdem ich das Relais ausgetauscht und die Verdrahtung korrekt hergestellt hatte kam der Probelauf und die Begeisterung war wieder da! Es funktionierte tadellos… fast… na ja eigentlich stotterte der Lichtbogen beim Schweißen ständig. Okay, eine vernünftige Naht war nicht herzustellen… Hmmmm…

2. Akt: Kunststoff gibt auf Dauer nach

Die Ursache: der Drahtvorschub. Es lag weniger an der Kraft des Motors, als vielmehr an der Billig-Verarbeitung des Gehäuses. Alles Kunststoff. Das Kugellager, das den Gegendruck zur Antriebswalze aufbaut steckt in einem Kunststofflager, das im Laufe der Zeit ausgniedelte. (Ein weiterer Begriff für Manuels Heimwerker-Lexikon). Das eigentliche Problem ist aber die Lagerung der Antriebswelle.

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Sie eiert, weil sie nur durch ein Kunststofflager gehalten wird. Durch dieses Eiern hat der Drahtvorschub keine Kraft den Schweißdraht durch das ohnehin längere Schlauchpaket zu transportieren. Wenn dann noch das Schlauchpaket nicht ganz gerade liegt stottert der Drahtvorschub und der Lichtbogen reißt ständig ab.

Die Lösung: einen neuen Drahtvorschub kaufen. Ich habe gleich bei Ebay geschaut und eins gefunden. Nochmal 50 €. Aber Aufgeben war keine Option!

Der neue Drahtvorschub kam und ich überlegte also, wie ich ihn am besten einbauen könnte.

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Es traf sich ganz gut, dass der neue Drahtvorschub, etwa gleich groß ist, wie der alte. Trotzdem musste ich das Loch des Bleches, an dem der Drahtvorschub befestigt werden sollte, vergrößern. Oder?

Nö. Ich fand die ganze Blechgeschichte an dem Schweißgerät sowieso beschämend. Gerade dieses Blech, das etwas Stabilität für den Drahtvorschub geben sollte, wabbelte (Manuel…) wie Zeitungspapier. Die Lösung lag nahe, ein zusätzliches Blech einzusetzen.

Ich fertigte also ein 3 mm starkes Blech an, sägte die Ausschnitte für die Kabel und Schläuche und bohrte 5 mm Löcher für die Poppnieten, mit denen ich das Blech befestigen wollte.

Ich war nun soweit frei, was die Platzierung des Drahtvorschubs anging und musste somit den Euro-Anschluss nicht auch noch versetzen. Nur eine Stelle der großen Öffnung musste für den Euro-Anschluss mit dem Druckluftgeradeschleifer nachgearbeitet werden, weil das Blech nun mal 3 mm auftrug.  Na ja und die drei Bohrlöcher mussten zu Langlöchern umgearbeitet werden, weil ich ja nicht ganz genau wusste, wie der Anschluss sitzen musste… Also wieder eine riesen Fummelarbeit alles ganz einfach und schnell gemacht…

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Ich zeichnete den späteren Sitz des Drahtvorschubs an und flexte die Öffnung ein. Jetzt konnte ich die Löcher für die Durchgangsverschraubung, sowie für den Halter der Drahtrolle anzeichnen und bohren. Das Blech befestigte ich mit Poppnieten und setzte dann den Drahtvorschub ein.

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Alles wurde ordentlich befestigt. Ich setzte den Draht in die Seel und schob ihn die ersten paar Zentimeter von Hand ein. Nachdem ich die Kabel auf die Anschlüsse am Motor gesteckt hatte, startete ich den Testlauf.

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Trommelwirbel und… zack die Bohne… alles klappte wie am Schnürchen! Anfangs stotterte es ein wenig, aber der Draht musste ja auch erstmal durch das ganze Schlauchpaket geführt werden. Als er dann austrat und ich etwa 50 cm durchlaufen ließ, lief alles gleichmäßig.

Fertig!

Ach nee, doch nicht… Als ich so verträumt und selbstverliebt auf das innere meines schönen Schweißgerätes schaute, bemerkte ich ein sanftes Zischen. Nachdem ich mich drauf konzentrierte, fand ich die Leckage. Der Gasanschluss des Magnetventils war nicht dicht. Ich hatte ihn nur mit einer Dichtung versehen, die ich von außen zwischen Blechwand und Schlauchtülle anbrachte. Das reichte nicht, aber eine zweite Dichtung, die hinter der Blechwand sitzen sollte passte wegen des kurzen Gewindeteils nicht auf die Schlauchtülle. Kurzerhand schaltete ich meine Heißklebepistole an und verlegte das Magnetventil. Ich klebte es mit einer ordentlichen Portion Heißkleber an die Innenwand. Die beiden Schlauchtüllen schraubte ich ordentlich fest und Jetzt zischte gar nichts mehr. Danach konnte ich die Kabel ordnen und mit Kabelbindern fixieren.

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Ein letzter Testlauf und danach schraubte ich alles wieder zu.

Fertig!

Jo, jetzt wirklich…

Rückblickend würde ich sagen, dass ich für die etwa 150 € Investition jetzt ein Schweißgerät besitze, wie es mir schon immer gewünscht habe… Ich habe damals 180 € für das gebrauchte Schweißgerät bezahlt, macht also zusammen 330 €. Das ist noch im Rahmen. Hätte ich aber vorher gewusst, welchen Aufwand ich betreiben müsste, hätte ich doch gemacht. 🙂 Es war zwar zeitweise etwas frustrierend, aber ich habe mal wieder einiges gelernt und es hat Spaß gemacht!

Falls du mal dein Schweißgerät auch so umbauen möchtest, wie ich, dann viel Glück… 🙂

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

 

Gastbeitrag von Finn: Lounge bauen

Moin, ich bin Finn, 23 Jahre jung, mache nach meiner Ausbildung und zwei Jahren Arbeitswelt gerade meinen Techniker (Maschinentechnik-Konstruktion) in Vollzeit und Frank hat mich gefragt ob ich meinen Nachbau seiner Lounge-Bank nicht als Gastbeitrag vorstellen möchte. Die letzten Jahre bin ich von Elektronikbasteleien in Richtung Holz umgeschwenkt. Seit 3 Jahren gab es fast ausschließlich Spanplatten mit Verbindern und Beschlägen aus dem Möbelbau. Mit etwas Erfahrung und Gefühl dafür kann man als Hobbyheimwerker tatsächlich für ungefähr die Hälfte vom Preis ziemlich vorzeigbare Innenraummöbel bauen, die individueller passen, als die Stangenware aus Schweden & Co.

Da bringt etwas „echtes“  Holz richtig Schwung in die Bude, plötzlich braucht man zum Beispiel eine Hand-Holzsäge, weil die Kreissäge zu laut, dreckig und unhandlich ist.

Seit Januar letzten Jahres wohnen meine Freundin und ich nun in dieser Wohnung hier.

Zwar ohne Garage oder Werkstatt, aber mit einem eigenen Bastelzimmer mit ca. 20m², nicht im Keller, sondern im 1. OG. Wenn man die Regale und Arbeitsflächen abzieht, bleiben noch ungefähr 10m² an Fläche zum Heimwerken in der Mitte des Raums.

Der Balkon führte seitdem ein eher stiefmütterliches Dasein. Zum Wäschetrockenen bei schönem Wetter und für den Tomatenanbau taugt er, nur sind die Maße echt bescheiden, wenn man eine Sitzgelegenheit haben möchte: er ist nur 150cm breit… Entweder sind die kaufbaren Möbel zu groß oder zu klein und vor Allem eins -für mein Empfinden- zu teuer für den sich daraus ergebenden Nutzen, die Kohle kann ich anders besser verbrennen.

Nach viel Recherche blieb ich bei der Einhell-Kellerwerker-Lounge kleben, ähnliche Projekte gab es einige, aber dieses war am besten dokumentiert und im Vergleich zu Anleitungen von anderen Seiten um einiges bodenständiger. Es folgte (um „einfach“ Proportionen leicht ändern zu können, direkt neue Maße abnehmen zu können und der Übung wegen) ein Inventor-Modell des Bank-Segments:

Inventor_bank

Nach dem Prototypen schwang der WAF (Woman Approval Factor, siehe Wikipedia) von einem Orange in Richtung leichtem gelbgrün.

prototyp

Wie beim Prototypen zu sehen, habe ich bei meinen Rippen im Vergleich zu Frank Details abgewandelt: meine Dachlatten sind hochkant und das Stück, das die Sitzfläche tragen wird, geht durch, anstatt hinten stirnseitig verschraubt zu sein. Dadurch liegt es beidseitig auf. Hier und da sind kleine Winkel verbaut worden. In jedem Fuß sind mittels Einschlagmuttern Einstellfüße M8x50 verbaut, das verhindert, dass die Stirnholzseiten der Füße im Wasser stehen und bietet die Möglichkeit, die Lounge etwas auszurichten.

Was dieses waagerechte Teil angeht würde ich‘s beim nächsten Mal wohl so machen wie Frank und einfach eine Schraube die Last tragen lassen. Durch die Zweiteilung der Hinterkante ergibt sich nämlich ganz schnell eine nicht hundertprozentige Geometrie, was beim Endzusammenbau für einen leichten Versatz zwischen den Elementen sorgte, den ich wiederrum etwas zurecht drücken musste.

Die Latten für die Rippen habe ich im Baumarkt geholt und hatte nur die 3m langen gefunden, mit ganz viel drücken passen aber nur 2,5m gerade so noch ins Auto (das nächste wird wieder ein Kombi oder gleich noch größer!), also 3 Tage in Folge ganz lieb beim Holzzuschnitt gefragt…

Mensch! Hab ich doof geguckt als ich beim Kauf der Latten für die Verbindung der Rippen miteinander direkt neben den 3m-Latten die 2m-Latten sah. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Bevor es los ging, gab’s dann noch eine Probeaufstellung(teilweise noch ohne die Rückenlehne). Nicht dass doch irgendwo ein Maß nicht stimmt…

das_geruest_steht

Nachdem ich mit den 3 Segmenten fertig war, wurde die Baustelle aus meinem Bastelzimmer ins Wohnzimmer verlegt. Eine Folie sollte die Ausbreitung des Drecks eingrenzen. Am zweiten Tag lagen trotzdem in fast allen Räumen Sägespäne, aber immerhin blieb das Gröbste da, wo es sollte.

Im Wohnzimmer ging’s ans Beplanken. Als Abstandshalter dienten Holzreste mit 8mm-Holzdübeln drin, das hat super geklappt. So habe ich die Segmente verkleidet (je Brett meistens 4 Edelstahlschrauben 5×50, mit Bohrspitze und Fräsrippen am Kopf => weder vorbohren noch senken, außer an einer Stelle, wo ein Ast etwas nah dran war ging das super. Nur blöd, wenn man verzinkte Stahlschrauben gewöhnt ist. Die ersten 10 Schrauben sind irgendwie immer runtergefallen, weil ja nicht magnetisch…).

kurz_beplankt

Nachdem alles beplankt war musste der Lang-Caddy meiner Schwiegereltern herhalten, um die Einzelteile zu ihnen zu schaffen, weil mir hier einfach der Platz für die Oberflächenbehandlung fehlt.

Es ging also unter deren Unterstand weiter, die Plane und der „Arbeitstisch“ (19mm Spanplatte roh auf 2 Latten auf 2 Böcken(die für die 20€/2Stück bis jetzt gute Dienste leisten)) kamen mit. Als erstes habe ich alle Schnittkanten mithilfe eines Winkelschleifers + Fächerscheibe angefast. Mords-laut und nach der Hälfte wurde der Arm schwer, aber das Ergebnis ist gut geworden. Auch  einige Äste an den Kanten habe ich damit etwas ausgeschliffen, weil die teilweise scharfkantig und rissig waren.

zeit_fuer_farbe

Bis auf die Klappen für die Stauräume habe ich alle Bretter demontiert und beschriftet. Die dünnen Bleistiftstriche sind durch die doppelte Lasur leider teilweise schlecht bis unlesbar geworden. Das nächste Mal also doch Schlagzahlen oder einritzen… Für dieses Projekt blieb mir nur die Teile segmentweise getrennt zu halten. Das hat in Verbindung mit den teilweise noch lesbaren Beschriftungen einen doch recht einfachen Wiederaufbau ergeben.

Im Anschluss kamen in alle Schraubenlöcher von hinten billige Spanplattenschrauben (5×60), die dienten als Füße, damit ich alle Seiten in einem Rutsch hintereinander weg streichen konnte, ohne dass eine gestrichene Seite aufliegt. Hier ein Bild, das zeigt, was ich meine.

schraubentip2

schraubentip1

 

 

 

 

 

Auch zum Trocknen eigneten sich die Schrauben super:

trocknen

Die langen Bretter von der Banksitzfläche hingen am Ende dann an einer Leine, weil der Platz doch immer noch nicht ausreichte. Die Schraubenlöcher habe ich von der Vorderseite mit extra viel Lasur getränkt. Denn hier ist später das Risiko, dass Wasser drin steht am größten. Vor dem Aufhängen habe ich die Teile einige Minuten liegen gelassen, damit es keine Läufer gibt.

Nach dem ersten Anstrich (Freitag), folgte ein zweiter Anstrich(Sonntag), im Nachhinein betrachtet wäre ein Zwischenschliff gut gewesen, einige Stellen fühlen sich doch etwas rau an… am Mittwoch wanderten die Einzelteile mit besagtem Auto wieder zu uns in die Wohnung und nach ca. 3 Stunden stand die fertige Sitzecke auf dem Balkon.

gesamtansicht_fertig

Viel Platz für einen Tisch bleibt nicht, aber mehr war aus dem relativ schmalen Balkon nicht rauszuholen, außerdem bietet die Lounge durch die 14cm breiten Armlehnen, die 10cm tiefe Oberkante der Rückenlehne und die Ecke reichlich Stellfläche fürs Frühstück im Freien.

Wenn das nicht reicht, kommt Zeitnah ein Klapptisch. Etwas Holz ist noch über und steht drinnen eh nur im Weg.

Die Fronten unter den Sitzflächen werden durch einrastende push-to-open Verschlüsse aus Kunststoff zugehalten und bieten hinter sich Platz für Kleinkram, der dann und wann aber nicht immer auf dem Balkon gebraucht wird. Zum Beispiel Pflanzzubehör und der Grill.

kleine_klappe_auf

Zum Thema Oberflächenbehandlung:

Zwischenzeitlich habe ich mit Leinölprodukten geliebäugelt, das aber aufgrund der spärlichen Informationen und der längeren Verarbeitungsdauer dann verworfen… Von einem Shop, der nur Ökofarben vertreibt, kam als Antwort auf meine einseitige Email nur ein Dreizeiler in Richtung „Vielen Dank für Ihr Interesse, gerne beraten wir sie telefonisch oder in unserem Geschäft“, na danke…

So ist es jetzt die Hybridlasur vom jippie-jippie-yeah-Baumarkt in „nussbaum“ geworden. Die Rippen sind einmal am Freitag mit einer lösemittelhaltigen Lasur behandelt worden, das wird hoffentlich reichen.

Die Bank ist durch den doppelten Anstrich zwar ziemlich dunkel geworden, aber das hat in Verbindung mit den Edelstahlschrauben einen recht schönen Look ergeben.

Die Auflagen komplettieren den Look.

gesamtansicht_mit_auflagen

Stand nach ca 2 Wochen auf dem Balkon: hier und da, vor Allem bei den wandnahen Segmenten wölben sich die Bretter etwas nach oben… Ich vermute mal, weil sie doch recht warm werden und auf der Oberseite dadurch mehr Feuchtigkeit abgeben als auf der Unterseite… Einige Äste sind leicht aufgerissen und bekommen zeitnah noch einen Kleks Farbe in die Risse, damit sie keine Schwachstelle im Holzschutz werden.

Sonstiges:

Bestelle niemals etwas, was du gerade meinst dringend zu brauchen online… Weil mich das ewige Umspannen beim Bau der Rippen nervte, war das Fass voll und mein Akkuschrauber sollte ein Geschwisterchen bekommen… Einen Tag nachdem die Fertige Bank auf dem Balkon stand kam er dann endlich…

Japansägen sind super. Selbst die für ~5€ aus dem Internet. Besonders weil sie keine hartes Blatt haben und es auch überleben, wenn man sie mal verkantet.

Besonders Streicharbeiten brauchen schnell viel mehr Platz, als man beim Bau des eigentlichen Teils brauchte.

Die Einstellfüße habe ich auf dem Balkon nicht wirklich gebraucht. Es wackelt einfach nicht, die Bank steht allerdings auch in alle Richtungen fast stramm im Balkon. Ihre Daseinsberechtigung haben sie aus Sicht des konstruktiven Holzschutzes meiner Meinung nach trotzdem. Und wer weiß, wohin uns diese Bank noch begleiten wird…

Was Witterungsschutz angeht sind Möbel wohl eine schwere Baustelle. Weil man waagerechte Flächen hat, ist die einzige wirklich rundum-sorglos Lösung wohl eine Haube aus LKW-Plane.

Die gekauften 200 VA-Schrauben mit Bohrspitze reichten ganz knapp nicht, zum Glück hatte ich noch 200 ohne Bohrspitze bestellt, keine Ahnung, welche Schraubverbindungen ich beim überschlagsmäßigen Abschätzen der benötigten Schraubenanzahl vergessen habe, für sowas wäre ein Stück Papier wohl gut…

Besonders wenn man vieles „schluckweise“ im Baumarkt kauft, fällt gar nicht so recht auf, wieviel Geld man da gerade versenkt…

Die Kosten haben sich am Ende in 4 ähnlich große Bereiche aufgeteilt:

Holz

Schrauben, Winkel, Verschlüsse, Scharniere, Füße + Muttern und die Kisten, die noch gekauft werden wollen => Eisenwaren

Oberflächenschutz (wobei von der Hybridlasur noch ca. die Hälfte und vom 5liter Pott der lösemittelhaltigen noch ~80% da sind), „Kostenstellenmäßig“ gesehen ist der Posten also viel kleiner 😛

Auflagen (~30€/Stk.)

An Materialkosten liege ich am Ende bei ungefähr 350-400€.

Das ist bei weitem weniger, als kaufbare Lounge-Möbel kosten. Zusätzlich sind die jetzt „handmade in Norddeutschland“.

An Arbeitszeit sind ungefähr die folgenden Zeiten ins Projekt geflossen:

3 Abende für die Rippen

1 Tag und 1 Nachmittag fürs Beplanken

1 Tag und einen Vormittag fürs Sägekanten schleifen und Streichen

1 Abend für die Wiedermontage

Unzählige Stunden für Recherche nach einem guten Weg es Wetterfest zu bekommen und einige Stunden für die Materialsuche

 

 

 

 

 

 

 

Kopf hoch!

In letzter Zeit ist es etwas ruhiger auf diesem Blog geworden. Warum?

Erster Grund

Einige von euch haben es wahrscheinlich über facebook mitbekommen: mein Laptop samt externer Festplatte, unendlichen vielen Bilder und Videoclips von zwei Projekten wurde gestohlen. Das ist sehr ärgerlich, nicht nur weil der Laptop erst ein halbes Jahr alt ist. Das ganze Bild- und Videomaterial war nur auf diesem Laptop und ist somit für mich endgültig verloren. Wir reden hier über etwa 200 Gb….

Ich hätte euch gerne gezeigt, wie ich den Rollenbieger oder den Empfangstresen gebaut habe. Der Empfangstresen ist noch nicht fertig, deshalb fange ich nun wieder mit dem Filmen an. Die etwa 40 Stunden Arbeitszeit, die ich bereits investiert und dokumentiert habe, sind allerdings futsch.

Ich will mich gar nicht großartig mit Jammern aufhalten. Ich habe bereits einen neuen Laptop und werde ab nächster Woche an dem Tresen weiter arbeiten.

Zweiter Grund

Aufgrund einer schwerwiegenden Krankheit in meinem engsten Familienumkreis bin ich anderweitig eingebunden und habe einfach keine Zeit für die Werkstatt.

ABER: Ich merke schon, dass mich das Herumwerkeln deutlich entspannt. Deshalb werde ich einfach in den nächsten Tagen mal wieder unten das Licht anknipsen und zum Anfang etwas aufräumen. Dabei überlege ich mir dann die nächsten Arbeitsschritte für den Tresen.

Es geht also auf jeden Fall weiter. Auch bei meinem youtube-Kanal ist gerade heftig Bewegung reingekommen! Ich habe innerhalb weniger Tage viele neue Abonnenten gekriegt und die 100er Marke durchbrochen! Wenn das so weiter geht bestelle ich mir einen neuen Sportwagen… 🙂

Zum Thema youtube: ich überlege seit einiger Zeit, ob ich den Kanal mit englischer Sprache weiterführe. Der Grund ist einfach: die Reichweite steigt enorm. Mein Englisch ist deutlich eingerostet. Ich verstehe etwa 80-90 % der englischsprachigen Kanäle, es aber selbst zu sprechen erfordert etwas Überwindung. Glücklicherweise kann man die Videos schneiden… 🙂

Ich hoffe, du bleibst mir weiterhin treu und freue mich auf die nächsten Beiträge und Videos, die ich exklusiv nur für dich mache!

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

Unterschrank selber bauen

Unter meiner Kappsäge habe ich bisher immer toten Raum vorgehalten. In so einer kleinen Werkstatt wie meiner, ist das mittlerweile Luxus und nebenbei völlig unnötig. Da aber bisher der Sägestaub der Kappsäge immer frei nach unten fallen konnte, wollte ich dort nichts hinstellen oder lagern.

Nun habe ich einen Zwischenboden eingezogen, so dass genau dieser Sägestaub eben nicht mehr nach unten fallen kann. Das hatte zur Folge, dass ich einen Unterschrank für diesen Bereich bauen möchte.

Kappsäge ohne Schrank

Die Schwierigkeit lag darin, dass der Boden kurz vor der Wand um etwa 2,5 cm abfiel. Um aber den Platz möglichst auszunutzen, wollte ich keine Füße unter den Schrank bauen. Ich entschied mich letztendlich für sogenannte Verstellfüße – also ich nenne sie so…

Es handelt sich um 5 mm starkes Flacheisen, dass mit 3 Schrauben unter den Schrank geschraubt wurde. Eine M8 Maschinenschraube wird von unten durch das eingeschnittene Gewinde in den Schrank geschraubt. Da ich einen Schlitz in die Schraube geschnitten habe, kann ich die Schraube von innen durch Drehen verstellen.

Verstellplättchen

Ich habe die Kamera mitlaufen lassen. Allerdings habe ich die meisten Fehler nicht so ausführlich dokumentiert, wie in dem folgenden Bericht. Wenn du also aus meinen Fehlern lernen willst, empfehle ich dir auch den Bericht zu lesen.

Hier kannst du dir das Video zum Projekt ansehen:

Der Aufbau

Ich wollte etwas ganz einfaches, was ich an einem Nachmittag zusammenbauen kann. Es sollte aber stabil sein und vor allem einen ausziehbaren Boden haben. Darauf sollte meine neue Metallkreissäge stehen. Da sie ziemlich schwer ist, wollte ich sie nicht immer aus dem Schrank herausquälen, sondern sie einfach herausziehen und anheben können.

Weiterhin habe ich oben einen Einlegeboden vorgesehen, auf die ich andere Maschinen stellen möchte. Zwei Türen sorgen dafür, dass der Inhalt staubfrei bleibt.

Der Schrank hat die Abmaße B 800 x T 520 x H 840

Material

Der Schrank, sowie die Einlegeplatte und der ausziehbare Boden bestehen aus 20 mm Spanplatte. Die Platten habe ich mir grob im Baumarkt vorsägen lassen. Die Auszüge habe ich auch aus dem Baumarkt. Sie halten angeblich 25 Kg pro Paar und habe etwa 8,00 € gekostet. Die Scharniere hatte ich noch herumliegen. Im Nachhinein würde ich mich für Topfscharniere entscheiden. Egal, geht auch so.

Der Bau

Mit Flachdübel habe ich Ober- und Unterteil mit den Seitenteilen verleimt.

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Die Rückplatte habe ich einfach stumpf mit Leim angesetzt und mit Pins fixiert.

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Auf dem Unterschrank wird nichts gestellt, so dass diese Konstruktion ausreicht.

Im nächsten Schritt habe ich die Scharniere eingelassen. Das ging mit dem Multitool ganz gut.

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Die Löcher für die Scharniere habe ich vorgebohrt, weil Spanplatten zum reißen neigen.

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Hier begann meine Fehlerserie…

Fehler 1

Die Türen habe ich an die Scharniere mit Flachkopfschrauben angeschraubt. Dadurch ging sie aber leider nicht richtig zu. Klar die Schraubenköpfe waren ja im Weg. Ich habe sie dann gegen Schnellbauschrauben mit Senkkopf ausgetauscht und die Löcher der Scharniere zusätzlich gesenkt. Davon gibt es leider keine Bilder…

Fehler 2

Ich habe erst den ausziehbaren Boden eingebaut und dann die Türen. Das ist erstmal kein Fehler. Die Auszüge sind genau 500 mm lang und sitzen innen. Die Platte ist natürlich auch 500 mm lang. Die Türen sollten aber auch innen sitzen. Wo ist der Fehler? Klar, der Innenraum ist genau 500 mm tief und die Türen habe ich auf die gesamte Innenhöhe zurechtgesägt (800 mm), aber unten ist ja der Ausziehboden im Weg, weil dieser bündig zur Vorderkante sitzt.

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Die Lösung ist recht pragmatisch: ich habe die Türen einfach gekürzt… Ich wollte zuerst eine Blende vorne anbringen, aber das habe ich gelassen.

Das war es aber auch schon an nennenswerten Fehlern. Reicht aber auch bei so einem kleinen Projekt.

Gefreut hat mich aber, dass die Idee mit den Verstellfüßen super funktioniert hat. Ich konnte den Unterschrank trotz komplett schiefen Boden hervorragend ausrichten. Auch der ausziehbare Boden ist stabil und passt perfekt.

Beim Einräumen fiel mir auf, dass bei der Metallkreissäge noch Platz ist. Ich habe meine Blechschneider hochkant an die Seitenwand montiert.

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Dazu habe ich unten, etwa einen Zentimeter über dem Ausziehboden eine Leiste angepinnt. Darauf steht die Plattform mit dem Blechschneider. Damit sie nicht umkippen kann, habe ich oben ein Holzplattchen angeschraubt, dass eben genau dafür sorgt.

So kann ich die Maschine problemlos herausziehen, ohne dass ich erst den Blechschneider herausnehmen muss.

Im Video nicht zu sehen, wie ich die Accessoires montierte: die beiden Griffe, die Magnetschließer und die mittlere Leiste, die den Spalt zwischen den beiden Türen verdeckt.

Datei_002 (2) Datei_003 (1) Datei_001 (2)

Alles in Allem habe ich doch länger gebraucht, als geplant. Dafür habe ich wieder mal die Bestätigung gekriegt, dass man doch lieber etwas genauer planen sollte, bevor man anfängt.

Ich bin aber sehr froh, zusätzlichen Stauraum dazu gewonnen zu haben. Mittlerweile mülle ich mich nämlich zu…

Ich hoffe, du konntest aus meinen Fehlern etwas lernen und machst es bei deinem Projekt etwas besser 🙂

Bis zum nächsten mal!

Frank

– der Kellerwerker

Kellerwerker-Schablone

Jeder Blogger /youtuber, der etwas auf sich hält hat überall sein Logo oder seinen Namen stehen. Na ja, wenigsten macht das Jimmy Diresta so und da ich ein großer Fan von ihm bin, habe ich beschlossen mir auch eine Sprühschablone anzufertigen.

Nach vielen erfolglosen Versuchen, die ausgedruckte Schrift mit dem Skalpell auszuschneiden und das Ganze dann auf ein festeres Stück Pappe zu übertragen, suchte ich im Internet nach einem Anbieter für solche Schablonen. Tatsächlich gibt es so einen Service und ich bestellte flugs eine Schablone mit 15 mm hohen Buchstaben in dem Font “Army” für etwa 30€.

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Aus der Kellerwerkstatt

Seit einiger Zeit lasse ich ja immer bei der Arbeit an meinen Projekten die Kamera mitlaufen. So kann ich später entscheiden, ob ich zusätzlich zu meinem Blogbeitrag ein Video erstelle oder kann mir gute Bilder aus den Videosequenzen heraus kopieren.

Ich nutze dafür eine alte Kompaktkamera von Canon (SX20 is) mit der ich sehr zufrieden bin. Der große Vorteil dieser Kamera ist der, dass sie mit herkömmlichen AA-Batterien betrieben wird und ich nicht ständig Akkus laden muss. Außerdem hat sie einen 20 fachen Zoom und gute Mikrofone.

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Test Metalltrennschneider mts 355s von Scheppach

Seit ich stolzer Besitzer eines Schutzgasschweißgerätes bin, arbeite ich verstärkt mit Stahlprofilen. Was mich dabei immer wahnsinnig genervt hat, war die Tatsache, dass ich die Profile aufwändig mit dem Winkelschleifer zurechtschneiden musste. Durch intensiven Funkenflug ist mir dabei sogar mal meine heißgeliebte Arbeitsjacke in Brand geraten… Da mir die zu erwartenden Kosten für immer neue Arbeitsklamotten als viel zu hoch erschienen, habe ich mir einfach einen Metalltrennschneider zugelegt.

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