Couchtisch selber bauen Teil 1

Ich wollte schon immer mal einen Couchtisch selber bauen. Warum? Keine Ahnung, mich hat es irgendwie gereizt bestimmte Techniken und Materialien auszuprobieren.

In diesem Fall wollte ich ein Stahlgestell aus Winkelprofilen als Basis zusammenschweißen. Darauf sollte eine Holzplatte eingelassen werden, bei der die Bretter in einem 45 Grad Winkel zu den Seiten abgehen. Als Krönung sollte die Oberfläche mit Epoxidharz ausgegossen und der Stahl mit einer Schnellbrünierung brüniert werden.

Was soll ich sagen… ich hab´s gemacht, einfach so und vor allem ohne einen konkreten Bedarf zu haben… was mich nun vor die nächste Herausforderung stellt… wohin mit dem Teil…

Aber der Reihe nach:

Die Planung

So sah die Grundidee aus:

Ich wollte einen ganz ordinären Couchtisch aus Stahl mit einer gemusterten Holzplatte bauen.

Das Muster hat sich dann doch geändert, aber eigentlich auch nur, weil ich vergaß in meine Notizen zu schauen… 🙂

Die Größe war aber klar: 120 x 74 x 41 cm. Das entspricht annähernd dem goldenen Schnitt. Was das ist? Das erkläre ich dir in einem eigenen Artikel, der mal irgendwann erscheint. Nur kurz soviel: der goldene Schnitt bezeichnet die Proportionen von z.B. Länge und Breite in einem idealen ästhetischen Verhältnis (ca. 1:1,6) und diese Erkenntnis darüber ist sehr sehr alt. Also muss sie stimmen… 🙂

Das Material hatte ich soweit in meinen Katakomben herumliegen und so fing ich irgendwann nachts mit dem Zuschneiden der Teile an

Die Platte

Als Träger sägte ich eine herkömmliche OSB-Platte einfach nur auf etwa 130 cm rechtwinklig ab. Die Seiten waren ja absolut parallel und ich ließ Nut und Feder erstmal stehen.

So konnte ich die Mitte anzeichnen und die Mittelleiste mit drei Pins aus der Druckluftpistole fixieren  Die Leiste diente somit als Anschlag für die eine Plattenhälfte.

Für die Beplankung nahm ich billigen hochwertigen Rauhspund mit Nut und Feder, den ich von einem Umbau übrig hatte. An der Kapp- und Gehrungssäge sägte ich Stücke im 45 Grad Winkel auf die ungefähre Länge und achtete dabei immer auf genügend Überstand. Ich legte das erste Stück an und zeichnete sicherheitshalber die korrekte Position an.

Die Einzelteile steckte ich trocken zusammen und legte so das Muster zurecht.

Im Anschluss leimte ich die Teile zusammen und fixierte sie mit Pins.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der zweiten Hälfte ging ich genauso vor. Allerdings entstand dabei in der Mitte eine ungleichmäßige Nut.

Das muss definitiv am Material, der Luftfeuchtigkeit, der Temperaturschwankungen und den fehlenden kosmischen Strahlen im Keller gelegen haben… oder ich habe einfach nicht aufmerksam und gründlich gearbeitet… nein, ich glaube die kosmischen Strahlen fehlten… 🙂

Auf jeden Fall sah es nicht wirklich schön aus. Ich entschied spontan in die Mitte eine Nut zu sägen und eine Leiste einzusetzen. Jo… Intarsienarbeit auf höchstem Niveau…!

Mit meiner Präzisions-Handkreissäge und der Führungsschiene sägte ich die Platte vorher an den Seiten auf Maß. Dazu drehte ich die Platte um und ermittelte die genaue Mitte der Platte.

Davon ausgehend maß ich die Länge und die Breite ab und sägte alles zurecht.

 

Ich versuchte die Nut zuerst mit meiner (Präzisions-)Handkreissäge und der Führungsschiene einzusägen. Das klappte leider überhaupt nicht, weil die Schiene etwas Spiel hatte. Also die Platte wieder umdrehen und auf die Tischkreissäge damit. Mit mehreren Schnitten klappte das tatsächlich sehr gut, da ich eine gerade Längsseite als Anschlag hatte.

Nun suchte ich mir ein Brett, aus der ich eine Leiste ohne Astlöchern heraussägen konnte. Die Leiste passte ich mit dem Hobel an und setzte sie mit Leim und meinem “Überredungskünstler” ein.

Ich kloppe da übrigens auf einer Zulage herum… nicht direkt auf die absolut präzise angepasste Intarsie…

Den Überstand hobelte ich weg und schliff alles gründlich mit 80er Papier ab.

Kleiner Tipp am Rande: Mit einem feuchten Tuch wische ich immer sofort den Leimüberschuss weg, um später weniger Arbeit zu haben. Hashtag: #LernendurchSchmerz

Hier der Beweis:

Da ich nun schon diese Wahnsinnsleiste eingeprügelt sorgfältig eingearbeitet habe, entschied ich mich für eine äußere Holzeinfassung. Dazu sägte ich mir etwa 15 mm breite und 35 mm hohe Leisten aus astfreiem Material zurecht, kappte die Enden auf 45 Grad Gehrung zurecht und leimte und pinnte sie an die Seite an. Das ging deutlich schneller, als ich erwartete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier sei mir der Hinweis erlaubt, vorher in den Drucklufttacker zu schauen, ob die Pins lang genug und auch in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Sonst erlebst du vielleicht die Situation, dass sich die Leisten recht einfach wieder lösen bevor der Leim abbindet… (#Schreikrampf). Ich habe später die Leisten zusätzlich mit einer Rahmenzwinge fixiert. So sind die Ecken schön dicht.

Jetzt nur noch alles einmal mit Hobel und Schleifpapier auf eine Ebene bringen und die Platte ist fertig! Naja… fast. Leider sah das alles irgendwie neu und langweilig aus. So beschloss ich, die Oberfläche mit einer Lötlampe zu flämmen. Da man so etwas besser nicht in einer schlecht belüfteten Kellerwerkstatt machen sollte, verschob ich das auf den nächsten Tag und suchte schon mal die Winkelprofile für das Gestell zusammen.

Da es erst 2.30 Uhr war, sägte ich die Beine mit meiner Metallkappsäge auf die richtige Länge zurecht… #koenntihrauchnichtschlafen

Feierabend für heute.

Nächste Woche erzähle ich dir, wie ich die Platte geflammt und das Gestell gebaut habe.

Bleibe also gespannt und gesund!

Herzliche Grüße

Frank

-der Kellerwerker

 

 

 

 

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